Bischof Atahualpa Hernández |
„Auch wenn die lutherische Kirche in Kolumbien klein ist, so engagieren wir uns doch für die Menschen, die in Not sind. Wir fühlen uns durch das Evangelium dazu gerufen,“ sagt Bischof Atahualpa Hernández. Er leitet seit vier Jahren die Kleine Kirche die ca. 2.500 Mitglieder in 26 Gemeinden hat.
„Durch die immensen politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Venezuela sind nach inoffiziellen Schätzungen mindestens 2 Millionen Venezolaner nach Kolumbien geflohen,“ sagt er. „Die kolumbianische Regierung spricht offiziell von 1,6 Millionen Menschen aus dem Nachbarland, die fliehen, weil sie das Nötigste zum Überleben in ihrer Heimat nicht haben.“
Im Gespräch berichtet Bischof Atahualpa von dem, was die lutherische Kirche für die Venezolaner an Hilfe anbietet. Zunächst gibt es ein Beratungszentrum in der Hauptstadt Bogota. Hier geht es darum, den Geflüchteten Informationen zu geben hinsichtlich all der bürokratischen Prozesse, die gefordert sind. Dann versucht das Zentrum dabei zu helfen Zugang zum Gesundheitswesen und zu Bildungseinrichtungen zu beschaffen. Zudem wir anwaltliche und psychologische Hilfe gewährleistet. „Gerade psychologische Hilfe ist dringend geboten für Frauen, die allein mit ihren Kindern unterwegs sind. Etliche sind traumatisiert durch das, was sie erlebt haben. Und zudem gibt es genügend Menschen in Kolumbien, die auf Kosten der Not der Venezolaner sich bereichern,“ sagt der Bischof.
Und dann berichtet er, wie in drei Gemeinden der lutherischen Kirche den notleidenden Venezolanern weitergeholfen wird: in Bucaramanga, Villavicencio und in Paz de Ariporo. Hier geht es um Versorgung der Menschen, die Hilfe brauchen und um den Versuch, sie sicher weiter zu geleiten.
„Es ist für das Land und uns als kleine Kirche eine große Herausforderung, auf die Not angemessen reagieren zu können. Und wir müssen als Kirche dafür sorgen, dass die Flüchtlinge als Schwestern und Brüder gesehen werden. Bei all den Problemen, die auch da sind: Fremdenfeindlichkeit darf in unseren Herzen kein Raum gewinnen!“
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