Diese im Syrienkrieg zerstörte ev. Kirche konnte
mit Hilfe des GAW wieder aufgebaut werden

In vielen Kirchen in Deutschland und Europa wird am Karfreitag zur Solidarität mit der Kathedrale Notre Dame in Paris aufgerufen. Es wird zahlreiche Kollekten geben als Zeichen der Solidarität und der europäischen Verbundenheit über Konfessions- und Glaubensgrenzen hinweg. Die brennende Kathedrale im Herzen der französischen Metropole hat geschmerzt. Die Bilder und die Vorstellung, dass die Kathedrale nicht mehr das Herz von Paris sein könnte, dass man hier keine Kerzen zum stillen Gebet aufstellen kann berührt emotional. 

Inzwischen gab es eine große Spendenwelle für die Kathedrale. 1 Milliarde Euro wurden schon gesammelt – insbesondere von schwerreichen Franzosen, die hoffentlich die damit verbundenen großzügigen Steuervorteile nicht für sich in Anspruch nehmen werden. Denn das würde allein jetzt schon 450.000.000 Euro aus dem Staatshaushalt herausziehen – wie spiegel-online berichtete – und wahrscheinlich würde es Sozialausgaben mit beeinträchtigen.

Der katholische Erzbischof Schick besuchte gerade Syrien. Er zeigte sich bewegt von dem was er dort erlebte und von den Leidensgeschichten der Menschen. Ebenso berührt ihn, was mit Notre Dame geschieht. Wie wäre es, wenn man beides nicht gegeneinander ausspielt? Wie wäre es, wenn in diesem Zusammenhang eben auch auf die Not der vielen Marginalisierten und Vergessenen hingewiesen wird. Der Generalsekretär der „National Evangelical Synod of Syria and Lebanon“ Joseph Kassab wies ebenso darauf hin, dass die Not der Menschen in Syrien langsam in Vergessenheit gerät. „Die Menschen leiden. Das Syrien, wie es vor dem Krieg bestand gibt es nicht mehr und wird es wohl nie wieder geben. es ist fragmentiert. Und in den Gebieten, wo die evangelischen Gemeinden sich befinden, ist die Not am Größten, denn hier herrscht die syrische Regierung, die massiv unter Druck gerät durch Sanktionen, Embargos. Und letztlich leiden die Menschen vor Ort am meisten!“

Wenn für jeden Euro für Notre Dame ein weiterer Euro für notleidende Menschen in Syrien am Karfreitag in der Kollekte gegeben wird… 

Ein weiteres Thema bewegt uns in diesem Jahr am Karfreitag: in Österreich ist der Karfreitag für evangelische Christen kein geschützter Feiertag mehr. Ein ganz normaler Arbeitstag, wenn nicht Urlaub genommen wird… 

„Der Karfreitag ist der Tag der Besinnung auf das Leiden in der Welt“ sagt Bischof Michael Bünker. Für Evangelische gilt er als zentraler Feiertag, „weil er den Blick schärfen kann für Menschen, die ohnmächtig sind, die unter Gewalt oder Krieg leiden.“ Der ganzen Gesellschaft würde ein solcher Tag gut tun. Für Christinnen und Christen sei der Blick auf den Karfreitag wichtig, „weil er den Weg Gottes bis ans Kreuz zeigt“ und ihn als einen ausweise, der sich mit den Leidenden identifiziere und solidarisiere. Der Abschaffung des Karfreitags als Feiertag für Evangelische und Altkatholiken kann der Bischof daher nicht zustimmen. Kritik äußert er insbesondere daran, dass Angehörige der betroffenen Kirchen nun einen Urlaubstag heranziehen müssten, um den Karfreitagsgottesdienst am Vormittag zu besuchen.

Spenden für Notleidende in Syrien: https://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html