Verbrennung der Verurteilten am 21. Mai 1559 in Valladolid

Die römisch-katholische Kirche und das spanische Königshaus sahen in der Reformation  die religiöse Einheit des Abendlandes in Gefahr. Ab etwa 1518 verfolgte die Inquisition die – angeblich – häretischen Protestanten brutal. Der Protestantismus nach wenigen Jahren ‚ausgerottet‘. Einer der sog. „evangelischen Märtyrer, dessen Gedenktag der 26. September ist, ist Antonio Herrezuelo. Er war Mitglied der protestantischen Gemeinde von Valladolid, die um 1551 von dem Italiener Carlos de Seso gegründet worden war und inzwischen mehr als 50 Mitglieder hatte. De Seso war unter dem Einfluss von Schriften von Juan Valdes zum evangelischen Glauben konvertiert. Die reformatorische Bewegung im Raum Valladolid – damaliger Sitz des spanischen Hofes – mit ihren geheimen Gottesdiensten blieb zwei oder drei Jahre unentdeckt. Im Januar 1559  beauftragte Papst Paul IV. auf spanischen Wunsch den Großinquisitor, Ketzer zu finden und zu verurteilen. Am Gründonnerstag 1559 wurde die Versammlung der Gemeinde entdeckt, die meisten ihrer Mitglieder wurden gefangen genommen und vor die Inquisition gestellt. Am 21. Mai fand die öffentliche Verhandlung statt; mehr als 200.000 Menschen sollen ihr beigewohnt haben. Eine Reihe von Protestanten widerrief und ließ sich wieder in die katholische Kirche aufnehmen, darunter auch Antonius‘ Frau Leonor de Cisnere; andere bereuten und wurden deshalb nur erwürgt; Antonio dagegen blieb standhaft und wurde verbrannt.

San Fernando

Der Protestantismus in Spanien hatte dann erst wieder im 19. Jahrhundert in Spanien Fuss fassen können. Auch diese Anfänge waren nicht einfach. Ebenso schwierig war es im 20. Jahrhundert, in dem – bis auf die Ausnahme in der 2. Republik – die Protestanten nie über eine wahre Freiheit ihrer Religionsausübung verfügten. Erschwert wurde die Stellung des Protestantismus durch den spanischen Bürgerkrieg und die Folgen in den Jahren danach, in denen die Protestanten jede Art von Beeinträchtigungen, Verfolgungen, Verbannung und Tod erlitten haben – nur weil sie Protestanten waren. 

Eine schwierige Geschichte… – teilweise bis heute…- dennoch setzen sich die evangelischen Christen der Iglesia Evangélica Espanola (IEE) bis heute für Menschen ein, die auf Solidarität angewiesen sind. 

Die IEE ist Partnerkirche des GAW.

In diesem Jahr fördert das GAW die Sanierung des Gemeindzentrums in San Fernando:

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