Mitte Kirchenprsäident Albeker |
Vor Kurzem tagte die Synode der Union Proestantischer Kirchen von Elsass und Lothringen (UEPAL). Im Vergleich zum übrigen Frankreich und zur Vereinigten Protestantischen Kirche ist ihr Status ein anderer. In vielen Gemeinden werden Pfarrhäuser und Kirchen von den Kommunen finanziert. Pfarrer*innen erhalten z.B. ihr Gehalt vom Staat. Das hängt mit der wechselvollen Geschichte Elsass-Lothringens zusammen.
Aufgabe der Union ist es, die Verantwortung für gemeinsame Aktivitäten und die Stärkung der Beziehungen zwischen den beiden evangelischen Kirchen im Elsass und im lothringischen Moseldepartement wahrzunehmen. Auch wollen beide Kirchen gegenüber staatlichen Stellen stärker mit einer Stimme sprechen. Deshalb können sie einige oder alle ihre Zuständigkeiten an die Union zu delegieren. Beide Kirchen zählen zusammen rund 250.000 Gemeindeglieder. Vier Fünftel gehören zur lutherischen EPCAAL, ein Fünftel zur calvinistischen EPRAL. Ihre jeweiligen institutionellen Strukturen haben beide Kirchen erhalten.
Offizielle Religionsstatistiken gibt es im laizistischen Frankreich nicht, jedoch bekennen sich nach UEPAL-Angaben etwa 17 % der Bevölkerung in diesen drei Departements zum Protestantismus (im restlichen Frankreich unter 1 %).
Kirchenpräsident Christian Albecker berichtet, dass sich die Kirche in einer Umbruchsituation befindet. Es fehlt an Pfarrernachwuchs. Das hat auch Konsequenzen für die Finanzierung der Pfarrstellen. Der Staat finanziert nur Stellen, die besetzt sind. Treten Vakanzen auf, weil es zu wenige Pfarrer*innen gibt, zahlt der Staat auch in Zukunft nicht mehr. Das bedeutet, dass die Subventionen der Gehälter sukzessive abnehmen. Um diesen wichtigen finanziellen Zuschuss nicht auf Dauer zu verlieren, besetzt die Kirche inzwischen die vom Staat finanzierten Stellen auch mit Diakon*innen und Jugendreferent*innen.
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