Diakonie-Ausbildungszentrum im Kosovo |
Auszubildende bei ihrer Prüfung |
Das Engagement
der Frauenarbeit des Gustav-Adolf-Werks ruht nie: In diesem Jahr sammeln wir
Spenden für das aktuelle Jahresprojekt in Kirgistan und Kasachstan: mit
Vorträgen, Basaren, Lesungen, Gottesdiensten… Die Hilfe geht unter anderem an
eine Beratungsstelle für volljährig gewordene Waisenkinder in Kirgistan. Die jungen Erwachsenen
brauchen dringend verlässliche Begleitung beim Start in ihr eigenes Leben.
Gleichzeitig bereiten wir bereits das nächste Jahresprojekt vor: 2018 unterstützen
wir die kirchliche Frauenarbeit und diakonische Einrichtungen in Slowenien und
im Kosovo. Damit rücken wir zwei eher unbekannte Länder in den Mittelpunkt. 11 Vertreterinnen der Frauenarbeit reisten dafür im Mai zu
einer Projektreise nach Slowenien, von der wir hier berichteten. Dank eines herzlichen Empfangs hatten
wir viele gute Begegnungen mit Pfarrerinnen und Frauen in den Gemeinden
und bekamen einen interessanten Einblick in die diakonische Tätigkeit der
Kirche.
Mitarbeiter auf der Hühnerfarm |
Im Juli besuchte die Mitarbeiterin der Frauenarbeit in der Zentrale die Einrichtungen der Diakonie Kosovo. Das erst 2008 unabhängig
gewordene Land kann ohne zu übertreiben als das Armenhaus Europas bezeichnet werden: Die Arbeitslosigkeit
liegt bei 50%, die Jugendarbeitslosigkeit noch darüber. Roma sind als
diskriminierte Minderheit auf dem Arbeitsmarkt quasi chancenlos und leben meist
in extremer Armut. Viele Kosovaren sind unzufrieden mit den Fortschritten im
Land und wollen es gen Westen verlassen. Die Feindschaft zwischen Serben und
Albanern ist auch 18 Jahre nach dem Krieg noch überall spürbar.
Die DiakonieKosovo arbeitet in Mitrovica, einer Kleinstadt im Norden des Kosovo. Sie
liegt genau auf der Konfliktlinie zwischen Serben und Albanern. Hier
fördert die Diakonie die Ausbildung von jungen Menschen in
handwerklichen Berufen, schafft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung in
der Landwirtschaft und bringt Jugendliche aus den verfeindeten Volksgruppen und den benachteiligten Minderheiten in Breakdancegruppen und DJ-Kursen zusammen. Sie
hilft Kriegsopfern in einem traumatherapeutischen Zentrum und unterstützt
abgeschobene und freiwillig zurückgekehrte Flüchtlinge bei der (Re-)Integration
im Kosovo. „Wo Menschen den Auftrag Jesu ernst nehmen, sich um Schwache zu
kümmern, da ist Kirche!“, sagt der Leiter der Diakonie Kosovo, Bernd
Baumgarten.
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