v.re.n.li.: Pfr. Dr. D. Barolin (Generalsekr. AIPRAL), Moderatorin Pfrn. Carola Tron,

Christopher Seelbach (Kirchen helfen Kirchen), GS Pfr. Enno Haaks

„Es ist eine große Belastung – aber eine ebenso große Verantwortung für uns, dass wir unseren pensionierten Pastoren eine würdige Pension bezahlen“, berichtet Pfarrerin Carola Tron, Moderatorin der Waldenserkirche am La Plata. Ihre Kirche muss ihren pensionierten Pastoren Pensionen zahlen, was vor allen politische Gründe hat, denn es war lange nicht möglich, dass die Pastoren in die Sozialkassen Beiträge zahlen konnten. Auch das biblisch-theologische Verständnis der Waldenser erlaubt  den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Gehälter zu zahlen, die für das tägliche Leben dringend benötigt werden. Privat vorsorgen kann man damit nicht. „Über 30% unseres gesamten kirchlichen Haushaltes werden für diese Zahlungen aufgebracht“, so Tron in einem Gespräch am Rande der Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, die derzeitig in Leipzig stattfindet. „Das schränkt die Möglichkeiten der Kirche erheblich ein in missionarische Projekte zu investieren und Kraft zu finden für den Aufbau der Gemeinden.“

Insgesamt sind die Pensionen in Lateinamerika sehr niedrig. Oft erhalten die Pfarrer noch nicht einmal die Hälfte von dem, was sie in aktiver Zeit erhielten. Einige emeritierte Pastoren arbeiten selbstverständlich weiter und unterstützen die Gemeinden. Natürlich gibt es auch einige, die das aus Altersgründen nicht mehr können, wie z.B. Pastor em. Rostan (*1928). Er lebt mit seiner Ehefrau im Altenheim der Kirche und hilft bei der Seelsorge in diesem Haus. Pastorin em. Geymonat (*1938) lebt mit ihrem Mann in Buenos Aires und arbeitet noch aktiv in der Waldensergemeinde mit. Sie vertritt ihre Kirche bei ökumenischen Aktivitäten. Zurzeit sorgt die Kirche für 11 Ruheständler. 

Das GAW unterstützt den Pensionsfonds jährlich, weil sie allein nicht schaffen würde.

Ca. 14.000 Gemeindeglieder gehören zur Waldenserkirche am La Plata. 15 Gemeinden befinden sich in Uruguay, 10 in Argentinien. 14 Pfarrer arbeiten aktiv für die Gemeinden. Derzeit gibt es sechs vakante Pfarrstellen, was die aktiven Pfarrer zusätzlich belastet, denn sie müssen diese Gemeinden mitversorgen. Eine große Herausforderung ist es, Kandidaten für ein Theologiestudium zu gewinnen. Zudem sucht die Kirchenleitung gemeinsam mit der IERP (Iglesia Ev. del Rio de la Plata) nach einer tragfähigen Zukunft für eine qualifizierte Theologiesausbildung nach der Schließung der ISEDET.