„Den lebendigen Gott vor der Welt bezeugen“ – unter diesem Motto feierte die Generalversammlung der Reformierten Kirchen mit den Delegierten aus 100 Ländern einen Festgottesdienst im Berliner Dom. 

In einem bewegenden Gottesdienst predigte der Generalsekretär der Weltgemeinschaft Pfarrer Chris Furgueson über den Bibeltext aus Lukas 4,16-21. „Inmitten der Nöte der damaligen Welt im Römischen Imperium begann Jesu Wirken und sein Einsatz für die Armen,“ so Furgueson. „Der Geist Gottes, von dem Jesus damals bewegt wurde, ist es, der uns heute ermutigt in den Nöten unserer Zeit

Pfr. Chris Fergueson

aufzustehen und uns an die Seite der Marginalisierten zu stellen.“ Er bezog sich dabei auf die Erklärung von Accra aus dem Jahr 20014 der Weltgemeinschaft: „Wir glauben, dass Gott uns dazu aufruft, uns an die Seite der Opfer der Ungerechtigkeit zu stellen. Wir wissen, was der Herr von uns fordert, „das Gerechte zu tun, Liebe zu üben, und demütig zu sein vor unserem Gott“ (Mi 6,18). Wir sind dazu aufgerufen, uns gegen jede Form der Ungerechtigkeit in der Wirtschaft und gegen die Zerstörung der Erde zu wenden, damit „das Recht ströme wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach“ (Am 5,24).“ (http://www.reformiert-info.de/124-0-56-3.html)

Alexandra Nikolara

Um deutlich zu machen, wie sich reformierte Christen sich für Marginalisierte einsetzen, berichtete während der Predigt Alexandra Nikolara aus Katerini in Griechenland von der Griechischen Ev. Kirche von der Flüchtlingsarbeit, die sie verantwortet. In ihrer Stadt im Norden Griechenlands werden von der NGO „Perichoresis“ ihrer Kirche 500 Flüchtlinge betreut. Inzwischen ist sie verantwortlich für Flüchtlingsfamilien, die in Griechenland Asyl gewährt bekommen haben. In zehn angemieteten Wohnungen sind sie untergebracht. Neben der Sprache werden sie mit der griechischen Kultur vertraut gemacht. Zudem wird versucht, ihnen mittelfristig zu einem eigenständigen leben zu verhelfen. Das ist unter den derzeitigen Bedingungen in Griechenland nicht einfach. 

Genau solche Geschichten verdeutlichen – so Fergueson – wie wir den lebendigen Gott vor der Welt bezeugen. 

Nach dem Gottesdienst wurden die Delegierten im Auswärtigen Amt empfangen.

Die Generalversammlung der Reformierten tagt nur alle sieben Jahre und ist zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren in Deutschland zusammengekommen. Sie wurde am Donnerstag in Leipzig eröffnet und dauert noch bis zum kommenden Freitag.