Über die Situation von Flüchtlingen in Libyen, Griechenland und der Türkei wird immer wieder berichtet. Wenig bekannt dagegen ist über die Situation von Flüchtlingen in Ägypten, das eines der wichtigsten Transitländer von Afrika nach Europa ist. Auch leben viele Flüchtlinge aus dem arabisch-sprachigen Raum (Syrien, Irak) in Ägypten und harren dort aus, bis es in ihrer Heimat wieder ruhiger wird. Sie sind vor allem nach Ägypten gegangen, weil sie dort sprachlich keine Probleme haben. Der UNHCR hat in Ägypten 200.000 Flüchtlinge registriert. Menschenrechtsorganisationen gehen aber davon aus, dass rund 500.000 illegal im Land leben, teilweise schon viele Jahre, weil die Hoffnung, einen Weg nach Europa zu finden, sich bisher nicht realisieren ließ. Auch darf der UNHCR Flüchtlinge nicht nachträglich registrieren. Werden sie von der Polizei aufgegriffen, landen sie sofort im Gefängnis. Und der einzige Weg in die Freiheit ist der Kauf eines Rückflugtickets in die Heimat. Die sogenannten Detention Camps (oft nur kleine Arrestzellen in Polizeistationen) platzen aus allen Nähten. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen werden die Zellen mit so vielen Leuten belegt, dass sich nicht alle gleichzeitig zum Schlafen hinlegen können. Wer nicht von der Polizei aufgegriffen wird, versucht entweder übers Mittelmeer nach Europa zu kommen, wobei sich Alexandria zunehmend zum neuen Schleusermekka entwickelt. (Je gefährlicher es in Libyen wird, desto mehr Transit-Flüchtlinge drängen nach Ägypten.) Nicht umsonst hat die Bundeskanzlerin Anfang März Ägypten besucht und dort einen ähnlichen Deal mit der Regierung ausgehandelt wie mit der Türkei, dass Ägypten Geld dafür bekommt, Menschen an der Flucht übers Mittelmeer zu hindern. Die ägyptischen Behörden haben seither die Gangart gegenüber Flüchtlingen verschärft.  Das Thema Flüchtlinge spielt in der ägyptischen Bevölkerung an sich keine große Rolle. Wer als Flüchtling in Ägypten lebt, versucht so unauffällig wie möglich zu überleben. Aufgrund des rechtlosen Status sind Flüchtlinge Ausbeutung und Missbrauch schonungslos ausgesetzt. Menschenrechtsverletzungen in diesem Zusammenhang werden so gut wie nicht geahndet. Kirchengemeinden mit ihren Hilfsangeboten sind deswegen umso wichtiger. Sie sind dafür bekannt, dass man den Leuten dort vertrauen kann. 

Die evangelisch-presbyterianische Gemeinde in Alexandria hilft syrischen Flüchtlingen, die in Alexandria gestrandet sind. Sie wollen nicht wegschauen. Beim GAW hat die Gemeinde um Unterstützung gebeten vor allen Dinge für 100 Flüchtlingskinder, dass ihnen geholfen wird, eine Schule besuchen zu können. Ebenso sollen Ventilatoren für 40 Flüchtlingsfamilien angeschafft werden. Insgesamt sind 7.000 Euro erbeten.

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GAW

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