Eingangstür der Waldenserkirche
in Verona |
„Dank der Hilfe des GAW konnte die Eingangstür unserer alten Waldenserkirche in Verona und drei Fenster restauriert werden“, schriebt Moderator Eugenio Beranrdini.
Die Waldenserkirche in Verona ist etwas sehr Besonderes: Wie die Anfänge der Waldenserbewegung stammt der Kirchbau aus dem 12. Jahrhundert. Käuflich erworben hat die Gemeinde die Kirche aber erst 1878 – von einem jüdischen Kaufmann, der sie als Lagerhalle nutzte. Bis in napoleonische Zeit war das kleine Kirchlein in der Nähe der großen Kathedrale Veronas eine katholische Kirche. Nach den napoleonischen Kriegen wurde sie enteignet und entwidmet.
Inzwischen hat sich die Zusammensetzung der Gottesdienstbesucher gewandelt. In fast jedem Gottesdienst sind auch afrikanische Trommelklänge zu hören, denn die Waldensergemeinde ist italienisch und ghanaisch durchmischt. Eine multi-ethnischen Gemeinde. Zusammen Kirche zu sein ist ein anspruchsvoller Prozess. Es gibt Unterschiede in der Spiritualität, den Wertvorstellungen, aber auch in den Erwartungen an den Pfarrer, den Gottesdienst und nicht zuletzt sprachliche Hürden führen zu Spannungen. Die Frage
danach, inwieweit sich die Theologie ändert, wenn Migranten die Mehrheit in den Leitungsgremien stellen, kann heute noch nicht beantwortet werden. Bislang sind die Gemeindeglieder mit Migrationshintergrund noch nicht mehrheitlich in den Leitungsgremien vertreten. An der Fakultät der Waldenser in Rom wird versucht, ein theologisches Fundament für die Entwicklung hin zu einer multi-ethnischen und –kulturellen Kirche zu entwickeln und Gemeindeleitende fortzubilden und zu sensibilisieren. Trotz Spannungen haben alle Beteiligten aber das Grundverständnis, gemeinsam Kirche sein zu wollen und sich dafür zu engagieren.
Im Projektkatalog 2012 wurden für die Sanierung dieser altehrwürdigen Kirche 22.500 Euro vom GAW gesammelt. Damit wurden der Kirchturm und das Dach gesichert und renoviert. „Jetzt sind wir dem GAW sehr dankbar für die Hilfe von weiteren 5.000 Euro, bei den weiteren Sanierungsarbeiten“, sagt Moderator Bernardini.
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