Pfarrer Weinhold zeigt die Erweiterung
Kirche in Houilles

„Ich fühle mich in der reformierten Gemeinde Houilles wohl und aufgenommen. Ich werde nicht abgelehnt, sondern integriert. Die Wärme, die ich hier bekomme, möchte ich weitergeben“, sagt Martin aus Kamerun. Über Brüssel kam er nach Paris, weil hier Verwandte lebten. Er suchte eine geistliche Heimat und fand zum Glück diese Gemeinde in der Nachbarschaft. Ostersonntag wurde er von Pfarrer Weinhold getauft. „Ich schätze an unserer Gemeinde die Vielfalt und Verschiedenheit der Kulturen und Nationen“, ergänzt Elisabeth aus dem Kirchenvorstand. Um das lebendig zu halten ist es notwendig, sich zu öffnen – für alle. Deshalb gibt es zu jedem Gottesdienst ein Empfangskomitee. Martin gehört inzwischen dazu. Wer neu ist, der soll sich aufgenommen fühlen. „Und zudem“, so Pfarrer Weinhold, „wir leben davon, Neue zu integrieren und ihnen eine geistliche Heimat zu geben. Wenn es geht, dann bitten wir um ihre Adressen und besuchen sie, um sie mit uns in Verbindung zu bringen.“ 

von rechts: Martin, Elisabeth und David aus Houilles

Zur reformierten Gemeinde in Houilles gehören 270 Familien. 50-60 Gottesdienstbesucher kommen regelmäßig, zu Festtagen reicht der Raum kaum aus. Die Gemeinde ist bunt gemischt. Es gibt leitende Angestellte und Rentner, Arbeiter und junge Leute aus bescheidenen Verhältnissen. Mehrere Familien haben ihre Wurzeln in Afrika, Haiti oder Madagaskar. Inzwischen sind 1/3 der Gemeindemitglieder farbig. Gemeinsam versucht man, Kirche zu sein, unterschiedliche Prägungen, Frömmigkeiten und Kulturen zu integrieren. „Das kann auch mal Spannungen bringen, gerade wenn es um das Bibelverständnis geht“, sagt Pfarrer Weinhold. „Aber es gelingt und macht uns reicher! Letztlich haben wir keine andere Chance, als das zu leben.“

Houilles gehört zum Großraum Paris und liegt nur 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Am Anfang des 20. Jahrhunderts schlossen sich hier einige protestantische Familien zusammen und gründeten eine Gemeinde, die 1930 selbstständig wurde. Heute streckt sich das Gemeindegebiet über sieben Orte im Nordwesten von Paris. Die Bevölkerung arbeitet zum größten Teil in Paris und wächst rasant. Auch die protestantische Gemeinde ist in den letzten Jahren stark gewachsen.

Weil die Gemeinde wuchs, war eine Erweiterung des Kirchraumes notwendig. Im Projektkatalog 2014 hat das GAW dieses Bauvorhaben mit 13.000 Euro unterstützt. Nun gilt es, diesen Kirchraum mit menschlicher Wärme zu füllen – aus dem Evangelium heraus.