„Wir brauchen in unserer Kirche eine bessere theologische Ausbildung“, beschreibt Bischof Waclawek eine der großen und aus seiner Sicht entscheidenden Herausforderungen seiner Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. Die Kirche hat keine eigene theologische Ausbildungsstätte. Das ist bei der Größe auch nicht unbedingt notwendig. Nur – wie können junge Theologen, die die Kirche braucht, so ausgebildet werden, dass sie eine lutherische Identität haben und differenziert theologisch denken und handeln? Derzeit ist es so, dass einige Pfarrer in Warschau, Bratislawa und Prag gut ausgebildet sind und ein gutes theologisches Fundament mitbringen. Andere haben bei freien evangelischen Fakultäten in Blockseminaren in Österreich oder in der Slowakei eine theologische Grundausbildung erhalten und bringen eine andere Prägung mit. Einer studierte bei der SELK in Oberursel. Wie können wir eine vergleichbare Ausbildungsordnung erreichen? Diese Frage stellt sich die Kirchenleitung. Denn klar ist, dass zu viele verschiedene Ausbildungsformen zusätzlich Spannungen in die Kirche bringen. „Gut ist es,“ so der Bischof, „bestimmte Anforderungen zu stellen.“

Deutlich ist, dass an der Frage der Ausbildung für eine Kirche viele weitere Themen hängen: der Umgang mit Vergangenheit, die Rolle der Kirche in der in der Gesellschaft, hermeneutische Fragen zum Bibelverständnis, differenzierter Umgang mit ethischen Fragen und Herausforderungen etc.

Hier zeigt sich ein in Diasporakirchen wiederkehrende Herausforderung.