„Wir hatten schöne Gottesdienste in unseren Gemeinden in Qamishly und Hassakeh! Die Kinder sind mit Kerzen und Palmzweigen in die Kirchen eingezogen und haben gesungen!“ berichtet Pfarrer Firas Farah, der im Nordosten Syriens verantwortlich ist für die drei Gemeinden in Qamsihly, Hassakeh und Malkiyah. Diese Worte klingen so „normal“. Und das alles mitten in dem Bürgerkriegsland Syrien. Das bestätigt auch Firas: „Es ist nicht wirklich gut hier. Die kurdischen Autoritäten üben Druck auf uns aus. So soll der Unterricht an unserer Schule in Kurdisch gehalten werden. Die meisten unserer Schüler sprechen kein Kurdisch. Uns bereitet der Wunsch nach einer Autonomieregion der Kurden Sorgen.“ Und dann berichtet er davon, dass man immer wieder hört, wie Granatfeuer von türkischer Seite Richtung Kurdenstellungen zu hören ist. „Dennoch, wir wollen hier leben“, betont Firas mehrfach. Seit einigen Monaten sind die Gemeindegliederzahlen stabil. Zur evangelischen Gemeinde in Qamsihly gehören 55 Familien. Dazu kommen aus anderen Kirchen weitere 25 Familien, die regelmäßig kommen, da sie die evangelischen Gottesdienste schätzen. Ähnlich ist es in der Gemeinde in Hassakeh mit 18 Familien und 15 weiteren christlichen Familien, die kommen. In Malikiyah nehmen 18 Familien an den Gottesdiensten teil. „Fast alle Gemeindemitglieder wollen bleiben. Wir versuchen ihnen Mut zu machen. Wir ermutigen die Menschen zu bleiben. Wir besuchen die Leute in ihren Häusern und ermutigen sie und beten für sie. Wir haben gestern über all das im Palmsonntagsgottesdienst geredet und gesagt: Das hier ist unser Land. Jesus hat uns gesagt: Fürchtet euch nicht! Das gilt auch für uns“, sagt Firas. Dennoch ist es besorgniserregend, wie viele Christen Syrien insgesamt verlassen haben. Vor fünf Jahren lebten 1,5 Millionen Christen im Land. Gegenwärtig sind es nur noch 500.000 Christen. Besonders hart hat es die Christen in Aleppo getroffen. Von 160.000 Christen sind nur noch 40.000 geblieben. Auch wirtschaftlich geht es den Christen wie allen anderen Menschen nicht gut. Sie sind auf Hilfe angewiesen.
Derzeit hilft das GAW bei der Anschaffung dreier Stromgeneratoren. Bei der zerstörten Infrastruktur ist das wichtig, damit z.B. in den evangelischen Schulen der Unterricht weitergehen kann.
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