„Als Vorsitzender der armenisch-evangelischen Kirchen in Syrien hat Gott mich nach Syrien gestellt. Pastor sein, bedeutet nicht nur, in guten Tagen für die Gemeinde dazu sein, sondern an allen Tagen“, sagt Haroutune Selimian, Pfarrer der evangelischen Bethel-Kirchengemeinde in einem Interview. Und das alles inmitten der heftigen Kämpfe um Aleppo, die viele Menschen gezwungen hat, die Region fluchtartig zu verlassen. Auch christliche Viertel wurden teilweise getroffen. Das berichtete der evangelisch-armenische Pfarrer Ibrahim Nasser. Seine Kirche wurde schon einmal zerstört und wieder neu aufgebaut. „An den Kirchengebäuden und den evangelischen Schulen in Aleppo gab es keine Schäden durch die Raketen- und Bombenangriffe“, schreibt er – und das inmitten von den im Hintergrund hörbaren Kämpfen in der Stadt, berichtet Roseangela Jajour, Generalsekretärin des Fellowship of Middle east Ev. Churches (FMEEC) mit Sitz in Beirut. Von hier aus koordiniert sie Hilfen für die evangelischen Gemeinden in ganz Syrien. Auf die Bitte von Jarjour, sich doch in Sicherheit zu bringe, antwortete er wie Selimian: „Gott ist unser Schutz und unsere Zuversicht!“

Es braucht einen festen Glauben, um zu bleiben. Aber – so beide Pfarrer: „Unsere Leute brauchen uns – mehr denn je!“

Berichtet wird in den Nachrichten, dass die Stadt Aleppo eingekesselt ist. Jedoch ist die Stadt aufgeteilt. In dem von der Regierung gehaltenen Gebiet befinden sich die meisten evangelischen Gemeinden. Nun versucht die Regierung unterstützt vom russischen Militär die ganze Stadt wieder zu erobern. Das führt zur Flucht derer, die in den Gebieten Aleppos leben, die von der Opposition und radikalen Islamisten gehalten werden/wurden.

Für die Christen verbinden sich auch Hoffnungen mit der neuen militärischen Offensive – bei aller Ambivalenz. Die Mehrheit will ihren Glauben leben können ohne von radikalen Islamisten bedroht und verfolgt zu werden. Sie fragen sich, wer ihnen das gewähren kann? Sie wollen auch dabei auch für andere einsetzen. So berichtet Pfarrer Selimian z.B. von seiner Poliklinik, in der alle Menschen behandelt werden, die Hilfe brauchen. Ebenso werden Lebensmittel und sauberes Trinkwasser an alle menschen verteilt. „Wir wollen, dass allen Menschen geholfen wird. das tun wir. Und wir hoffen, dass wir das in unserer Heimat, dem Ursprungsland christlichen Glaubens, weiterhin leben können!“ Es seien viele Kirchen zerstört worden. Aber bei aller Zerstörung ersuchen sie wieder aufzubauen, was kapuut gemacht wurde, um den Menschen Hoffnungszeichen zu geben, und dass es bei aller Unsicherheit einen festen Halt im Glauben durch die Kirche gibt. Selimian sagt: „Wir sind dazu da, unsere Kirchen, Schulen und diakonischen Zentren zu beschützen, damit Menschen den Schutz Gottes spüren und ihren Glauben nicht verlieren!“

Dabei unterstützt das GAW die armenisch und arabisch evangelischen Gemeinden in ganz Syrien in der Hoffnung, dass die christliche Präsenz in Syrien friedensstiftend sein möge. Wir alle beten dafür, dass der Gewalt und dem Krieg ein Ende gesetzt werden möge.

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