„Dios habla silenciosamente en el santuario de nuestra propia conciencia“/ „Gott spricht leise hinein in das Heiligtum unseres eigenen Gewissens.“ 

Diese Worte schrieb Claudio Gutierrez Marín in seiner Biografie im mexikanischen Exil, wo er 1988 starb. Aus dem Geist des Protestantismus geprägte Worte! – Claudio Gutierrez Marín war Pastor der Spanischen Evangelischen Kirche. 1902 wurde er geboren in Río Tinto (Huelva), wo sein Vater Lehrer einer der zahlreichen evangelischen Schulen war, die nach der sechsjährigen Periode des Liberalismus in Spanien (1868-1874) sich gründen konnten. Endlich war es in Spanien möglich auch anders christlich zu glauben als katholisch. Die IEE hat für die Bildung in Spanien bis zum Bürgerkrieg viel geleistet und sich für Schulbildung für Mädchen eingesetzt, was damals in Spanien revolutionär war. In der Franco-Diktatur mussten die Schulen geschlossen werden. Oft ging das mit Enteignungen einher. Mit den fehlenden Schulen ging der IEE damit auch ein wichtiger Ort verloren, sich in und für die Gesellschaft einzusetzen. Viele Menschen kamen gerade durch die gute Schularbeit zur Kirche. Bis heute leidet die Kirche auch unter diesem erlittenen Unrecht der Franco-Diktatur.

Claudio Gutierrez Marín war durch diese gute Bildungsarbeit seiner Kirche geprägt. Er studierte Philosophie und Literatur in Madrid. In Lausanne (Schweiz) beendete er ein Theologiestudium. Er war Pastor in 11 Gemeinden Andalusiens der IEE, u.a. in Malaga und Granada. Kurz nach dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges (1936-39) siedelte er nach Barcelona um und arbeitet aktiv in der Regierung der Zweiten Republik mit. In diesem Zusammenhang kritisierte er scharf die Übergriffe der Soldaten Francos gegen evangelische Soldaten, evangelische Kirchen und ihre Ausbildungsstätte, wie z.B. deren Schulen. Nach dem Sieg Francos ging er ins spanische Exil und entging damit der Verfolgung.

Claudio Gutierrez Marín bildet mit seiner Biographie ein Stück der spanische evangelischen Kirche ab. Intensiv brachte sie sich in die Gesellschaft ein. Das wurde massiv durch die Franco-Diktatur unterdrückt. Ungut war dabei die Allianz des Franco-Regimes mit der katholischen Kirche. Bis heute spürt man die Konsequenzen. 

Heute sucht die Kirche, sich auf ihre Vision als klein gewordene Diasporakirche zu konzentrieren. Das tut sie und das wird deutlich in der diakonische Arbeit oder auch in den Schulen „Por Venir“ und „Juan Valdes“.

Zur IEE gehören ca. 2.600 Gemeindemitglieder in 44 Gemeinden. In diesem Jahr richtet die GAW-Frauenarbeit ihren Blick nach Spanien und die Herausforderungen der Kirche und ihrer Diakonie.