Was stiftet in Gesellschaften Frieden? Was schafft Frieden? Das sind Fragen, die in unserem Land brodeln angesichts um sich greifender Demonstrationen, in denen sich Menschen abgrenzen und ihrer Verunsicherung Raum geben oder sich nach einfachen Antworten sehnen.

Die Kraft, das Fragen durchzuhalten, das kann Frieden stiften. Immer wieder fragen WARUM etwas geschieht. Warum demonstrieren diese Menschen? Warum verängstigt sie die Zu- und Einwanderung in Deutschland? Warum lösen Migrationsbewegungen Ängste aus? Übrigens ist das ein weltweites Phänomen. Viele Ursachen liegen dem zu Grunde: wirtschaftliche Nöte, Klimaveränderungen, Krieg und Gewalt.

Es ist unbequem, sich damit auseinanderzusetzen. Oft erfährt man selbst, dass bei der Suche nach Antworten wir alle Teil der Probleme sind – aber auch Teil der Lösung sein können.

Friedensbildend wäre es, die richtigen Fragen zu stellen und im Gespräch bleiben und sich nicht dem Austausch von Argumenten zu verschließen. Friedensbildend ist, diesen Prozess auszuhalten, bis sich Antworten und Lösungen einstellen, die befriedigen. 

Zu oft bleiben Menschen in Täter- und Opferstrukturen stecken und versuchen sich abzuschotten.

Das Vertrauen und der Glaube daran, dass nicht durch Abgrenzung, sondern nur in Beziehung Gewalt überwunden werden kann und wenn auch dem Fremden zuerkannt wird, dass er angewiesen ist und die gleiche Würde hat, das macht erfinderisch, Lösungen zu finden und Frieden zu stiften. Daraus kann Engagement erwachsen, das der Integration Raum schafft. Übrigens – weltweit! Das erleben wir als GAW in Bolivien, in Chile, in Kolumbien, in Spanien, in Griechenland, in Russland – in Deutschland können wir in unserem Land viel beitragen. Es gibt so viel Engagement und Menschen guten Willens, die einem Hoffnung machen, dass Frieden möglich ist und ansteckend wirken kann.