Aus einer spanischen evangelischen Kirche
die 1930 eingeweiht wurde

„1858, 1860, 1868, 1870, 1931, 1939, 1945, 1967, 1969 – Hinter diesen Zahlen stehen für den spanischen Protestantismus historische Tatsachen: Aufkommen der evangelischen Bewegung, Verfolgungen, Gründung der ersten evangelischen Gemeinden, republikanisches Regime, Religionsfreiheit, republikanisches Regime von fünfjähriger Dauer, Ende des spanischen Bürgerkrieges und der religiösen Toleranz, Wiedereröffnung evangelischer Kirchen, Gesetz zur zivilen Regelung der Religionsfreiheit, 4. Evangelischer Kongress . . .

In direktem Bezug zum spanischen Protestantismus kämen weitere Zahlen, so z. B. die ab 1948 zunehmende Bedeutung des Weltkirchenrates und das erstaunliche Zustandekommen des 2. Vatikanischen Konzils in den Jahren 1962 – 1965. Ohne die entschiedene Hilfe des Weltkirchenrates, das brüderliche Eintreten evangelischer Kirchen im Auslande und manche Beschlüsse des römisch-katholischen Konzils wäre die Lage des spanischen Protestantismus heute ganz anders.“ So schrieb es Manuel Gutierrez Marin im Jahre 1972 für das Jahrbuch des GAW „Die Evangelische Diaspora“. Inzwischen müsste das Jahr 1975 und 1978 dazugezählt werden: Das Ende der Franco-Diktatur und der damit sich verändernden einseitigen Bevorzugung der katholischen Kirche durch die neue Verfassung. 1986 die Gründung der FEREDE, die eine Organisation der Protestanten ist, um mit dem Staat verhandeln zu können. Zudem müsste das Jahr 2012 genannt werden. In dem Jahr konnte vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof eine Klage gegen den spanischen Staat durchgesetzt werden.

Diese Aufzählung stellt einen Ausschnitt aus der Geschichte des spanischen Protestantismus dar. Es verdeutlicht, dass es nicht einfach ist in Spanien zu einer der evangelischen Kirchen zu gehören. 

Im Jahr 2015 wird sich die Frauenarbeit im GAW mit dem Protestantismus in Spanien beschäftigen und sozial-diakonische Projekte der Iglesia Evangélica Espanola (IEE) fördern.