Carlos Duarte (4. von links)

Zum ersten Mal nach der Vereinigung mit den reformierten
Gemeinden in Argentinien 
versammelt sich die diesjährige Synode der Iglesia
Evangélica del Rio de la Plata (IERP) in der reformierten Gemeinde Tres Arroyos
(Provinz Buenos Aires). „Das ist für uns ein bewegender Moment“, äußerte ein
Kirchenvorsteher der Gemeinde. „Es ist für uns ein Zeichen der Solidarität und
des Zusammenwachsens der Kirche aus zwei Traditionen!“

Vom 9.-12 Oktober berät die Synode der IERP. 180 Teilnehmer
sind gekommen. Delegierte aus den 45 Gemeinden beraten über den Weg ihrer
Kirche. Dabei stellt sich Kirchenpräsident Carlos Duarte der Wiederwahl. Diskutiert wird u.a. über den Pastorenmangel in der Kirche. Deshalb
soll es ein neues Stipendienprogramm geben, um junge Menschen an Theologie zu
interessieren und zu ermutigen.

Spannungsvoll wurde es, als auf den
Bericht des Kirchenpräsidenten Duarte aus einer Gemeinde in Paraguay berichtet
wurde, die versucht, sich gegen die Frauenordination zu stellen.
Fundamentalistische Gruppen scheinen Einfluss in der Gemeinde gewonnen zu
haben. Deutlich äußert sich Carlos Duarte dazu: „Seit 30 Jahren ordinieren wir
Frauen in unserer Kirche. Das gehört zur Identität unserer Kirche und ist nicht
verhandelbar! Es gibt genügend biblisch-theologische Aussagen, die das
unterstreichen.“

Ein weiterer wichtiger Punkt der Aussprache betraf die Frage
nach dem Umgang mit der Schöpfung und die Frage der
Sojaproduktion in Paraguay, Uruguay und Argentinien. Das Anwachsen der
Monokulturen hat schon jetzt erhebliche Auswirkungen auf die Länder. Auf der
einen Seite bedeutet die Sojaproduktion kurzfristige wirtschaftliche Gewinne.
Aber die Böden leiden massiv. Die Kirche hat sich hier deutlich positioniert, was auch zu Spannungen mit Gemeinden geführt hat, die im Grunde von der Sojaproduktion leben.

Carlos Duarte erhielt für seinen Bericht viel Zustimmung.