Kirche in Astana

„Hand in Hand mit Jesus werd ich sicher gehn“ – so sangen drei ältere deutschstämmigeFrauen
in der lutherischen Kirche in Astana aus ihrem Gesangbuch. Sie sind
sich sicher, so erzählen sie, dass sie in ihrem Leben bei bei allem
erlittenen Leid von IHM geführt wurden. Fanny Müller berichtet davon,
wie sie im Osten der Ukraine aufgewachsen ist und bei der Besetzung des
Landes durch die deutsche Wehrmacht mit ihrer Familie nach Brandenburg
übersiedelt wurde. „Dort haben wir bis 1945 gelebt. Als die russische
Armee kam wollten wir wieder in die Ukraine zurück. Das durften wir
nicht. Wir wurden hinter den Ural deportiert. Das war eine schreckliche
Zeit,“ erzählt Fanny. „Schließlich wurden wir Anfang der 50er Jahre nach
Kasachstan geschickt und kamen so ins heutige Astana. „Hier hat dann
Pastor Bachmann unsere Gemeinde gesammelt.“ Selbst kam er 1955 nach
Astana, nachdem er eine schlimme Leidensgeschichte hinter sich hatte.
Pfingsten predigte er zum ersten Mal. 1957 konnte er die Gemeinde
registrieren. „Damals waren wir so viele, dass der Platz nicht
ausreichte. Jetzt sind wir nur noch wenige Deutsche,“ sagt Fanny. Und
als die drei Damen wieder in das Lied einstimmen, spürt man, wie
gesättigt mit eigenem Erleben und Erleiden diese Liedstrophe ist. Man
spürt, dass der Glaube an Jesus Kraft gegeben hat. Passend zu diesem
Lied ist in einem Altarbild der Kirche in Astana die Geschichte
abgebildet, in der Jesus Petrus aus den Fluten zu sich hinaufzieht:.
„Hand in Hand mit Jesus werd ich sicher gehen.“