Seit gestern Abend (Donnerstag, 10.4.) sind wir hier in
Bogota! Eine zwölfstündige Nachtbusfahrt von Florianopis nach Sao Paulo, 7
Stunden am Flughafen dort und weitere 6 Stunden Flug brachten uns ans letzte
Ziel unserer Lateinamerikareise. Hier drehten wir zum ersten Mal die Uhr zwei
Stunden zurück, denn tatsächlich war von Santiago/ Chile über Buenos Aires und
Montevideo bis nach Brasilien immer die gleiche Zeit. Hier nun
gehen die Uhren
anders, auch temperaturmäßig. Denn von über 30 Grad Hitze wurden wir hier
gestern von einer erfrischenden Kühle empfangen: 14 Grad, gab der Pilot vor der
Landung bekannt. Und dazu weht ein kräftiger Wind.
Hier haben wir in der Casa Emmaus, die der Iglesia
Evangelica Luterana em Colombia (IELCO)
gehört eine wunderbare Unterkunft und wurden von Atahualpa am Flughafen
herzlich empfangen. So fühlen wir uns schon wieder Zuhause, ja in der luftigen
Höhe Bogotas dem Himmel ein ganzes Stück näher.
Heute Morgen haben wir ein Gespräch mit Ata, wie Athualpa
genannt wird, Andres,für die Menschenrechtsarbeit der Kirche verantwortlich und
Stella von der Stiftung Emmaus. Wir erfahren Wichtiges über die Gemeinschaft
der Kogui, die wir gleich besuchen. Die Kogui-Gemeinschaft hat sich gespalten
in eine traditionelle und eine christliche, die durch die Arbeit von zwei
Frauen der Wycliff-Bibelübersetzer entstandene ist. Nun hat die IELCO in einem
langen Prozess wein Begleitprogramm entwickelt, das sehr spannend ist. Lizbeth,
die vor drei Wochen zur Pfarrerin ordiniert worden ist und als Stipendiatin ein
Jahr in Leipzig ist, soll die christliche Kogui-Gemeinschaft begleiten. Bewusst
wird diese Gemeinschaft nicht „lutherisch“ genannt, um damit keine
konfessionelle Spaltung vorzubereiten. So sind wir gespannt und sicher, dass
diese Begegnung für uns auch eine Emmaus-Erfahrung wird. – Vera Gast-Kellert
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