Kirche in Brescia |
Emmanuel Kodua |
„Als ich das erste Mal auf Italienisch gepredigt habe vor 70 Gottesdienstteilnehmern, die alle gut Italienisch können, da war ich sehr stolz,“ bekennt Emmanuel Kodua voller Freude beim Besuch der Waldensergemeinde in Brescia. Italienisch ist nicht seine Heimatsprache. Seit wenigen Jahren lebt er als Immigrant in Italien und ist Mitglied der Waldensergemeinde in Brescia. 40% der ca. 150 Gemeindemitglieder kommen aus verschiedenen Nationen. „Mehrheitlich sind wir Ghanaer,“ sagt Abraham, der inzwischen zum Ältestenrat der Gemeinde gehört und eine ganz wichtige Rolle spielt für das sog. Serviceteam für die ghanaischen Gemeindemitglieder. „Es gibt noch etliche, die nur ihre ghanaische Sprache sprechen und weder Italienisch noch Englisch können,“ ergänzt Abraham. „Für sie bieten wir vor dem Gottesdienst Vorbereitungstreffen an, damit sie inhaltlich wissen, um was es geht.“ Und Emmanuel ergänzt: „Italienisch lernen wir auch durch die regelmäßigen Gottesdienste oder Treffen in der Gemeinde. Das hilft uns, hier heimisch zu werden und Sprache zu finden.“ Emmanuel hat ein Trainingsprogramm zum Prädikanten durchlaufen mithilfe des LINFA-Progamms des Projektes „Gemeinsam Kirche sein“. Es beschäftigt sich in drei Jahren in je drei Modulen mit verschiedensten theologischen Bereichen. Wichtig ist z.B. die Auseinandersetzung um das Bibelverständnis. „Für uns alle ist es wichtig zu lernen, dass es hier nicht richtig und falsch gibt, sondern ein gegenseitiges sich ergänzen,“ erläutert der Moderator der Waldenserkirche Eugenio Bernardini. „Auch hier gilt es miteinander sprachfähig zu werden.“ „Meine Waldensergemeinde in Brescia ist mir sehr wichtig,“ betont Emmanuel. „Hier finde ich Heimat im Glauben! Hier werde ich anerkannt. Hier finde ich Sprache!“
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