Seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gibt es die Waldenserkirche (um 1175 fand die Bekehrung des Waldes von Lyon statt, der die Waldenserbewegung ins Leben rief). Seit 1532 hat sie sich der schweizerischen Reformation angeschlossen und sich seitdem als synodal verfasste Kirche langsam umgestaltet. Nach der Zuerkennung ihrer religiösen Rechte und bürgerlichen Freiheit in Italien im Jahre 1848 ging für die Waldenser eine fast 700-jährige Zeit der Verfolgung, Vertreibung und Unterdrückung zu Ende. Die Lettere Patenti sicherten ihnen das Recht der freien Berufswahl und das Recht auf Grunderwerb zu. Das nutzten sie, um zahlreiche soziale Einrichtungen zu schaffen, wie Kinderheime, Altenheime und auch Krankenhäuser.
Auch Kirchen wurden gebaut. So konnte die Waldensergemeinde in Mailand im Jahr 1860 eine vormalige katholische Kirche erwerben, die in der Nähe des Mailänder Doms sich befand und schon einige Jahre entwidmet war. Die Ursprünge der Kirche gehen in romanische Zeit zurück. An diesem Standort konnte die Kirche jedoch nicht bleiben. So wurde ihr ein anderes Grundstück angeboten. Dort wurde eine neue Kirche aufgebaut mit der alten Fassade, die einfach abgebaut und wieder aufgebaut wurde. In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde dann hinter dieser Fassade eine moderne Kirche gebaut mit verschiedenen Wohnungen und einer Bücherei. Eine Kirche mit einer spannenden Geschichte!
Die Waldensergemeinde in Mailand hat z.Zt. ca. 600 Mitglieder. Zum Gottesdienst kommen zwischen 120 und 150 Mitglieder. Jedes Jahr gibt es ca. 10 neue Mitglieder. Das hält die Gemeinde einigermaßen stabil. Zwei Pfarrer betreuen die Gemeinde.
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