OKR Hübner bei seinem Grußwort

Die Beziehungen zwischenPolen, Weißrußland, Rußland und der Ukraine sind oft kompliziert und durch die Vergangenheit belastet. Ausgehend von dem Versöhnungsprozeß zwischen Deutschen und Polen wurde vor 16 Jahren eine sog. Versöhnungskonferenz ins leben gerufen. Den Impuls gaben u.a. Vertreter der EKD, um kirchliche Vertreter unterschiedlicher Konfessionen zum Dialog zusammen zu bringen und um ihre Gläubigen zu ermutigen, sich bei den vielen in der Geschichte erlebten Verletzungen, die Hand zur Versöhnung zu reichen.So fand im orthodoxen Zentrum Warschaus jetzt eine weitere Versöhnungskonferenz statt mit dem Schwerpunktthema des Massakers in Wolhynien. Dort gab es insbesondere im Juli/August 1943 ein Massaker, das eine ethnische Säuberung zum Ziele hatte. Ihren
Höhepunkt fanden die Massaker in diesen Monaten, nachdem befohlen wurde,
alle männlichen polnischen Bewohner dieser Gebiete im Alter zwischen 16 und 60
Jahre zu liquidieren. Die Ukrainer hofften, durch die Beseitigung der Polen
ihren künftigen Anspruch auf Wolhynien untermauern zu können. Die Massaker
forderten zehntausende Tote (exakte Opferzahlen konnten bis heute nicht
ermittelt werden) vor allem unter Polen; aber auch Ukrainer und andere, hier
ansässige ethnische Bevölkerungsgruppen sowie Flüchtlinge waren betroffen.

Der othodoxe Erzbischof Jeremias betonte in seinem Grußwort, dass man trotz der Schwere der Verbrechen gerade als christliche Kirchen aufgerufen ist, sich dieser noch immer nicht richtig aufgearbeiteten historischen Belastung zu stellen. Denn: Der eine Christus ruft uns zur Versöhnung. Oberkirchenrat Michael Hübner verwies in seinem Grußwort auf  den langen Weg des Versöhnungsprozesses zwischen Deutschen und Polen und bezog sich dabei auf die sog. Ostdenkschrift der EKD.

Am Rande der Konferenz gab es mit lutherischen Vertretern aus der Ukaraine, Weißrußland und Polen Gespräche.