Heute besuchte die Delegation der GAW-Frauenarbeit als erstes Projekt eine soziotherapeutische Kinder-und Jugendstätte, die im Warschauer Stadtviertel Praga gelegen ist.
Sie wird von dem Verein „Offene Tür“ getragen und gab in ihrer Arbeit der Gruppe Gelegenheit, einen ersten Eindruck von der Problematik der „Euro-Waisen“ zu bekommen.
Die Kinder und Jugendlichen hatten unter Anleitung dieses Treffen selbst vorbereitet und führten die Gruppe durch ihr Stadtviertel. Sie zeigten an welchen Orten sie wohnten und erzählten von ihren Schwierigkeiten. Für die meisten von ihnen gibt es schwierige Wohnverhältnisse, die durch die Umstrukturierungsmassnahmen im Stadtviertel zusätzlich erschwert werden. Viele der Häuser sind in stark baufälligem Zustand, sollen aber in Zukunft umgebaut und umgenutzt werden. Viele der ehemaligen Mieter müssen sich neuen Wohnraum suchen.
Innenhof inWarschau-Praga. |
Doch die Kinder haben diese unwirtlichen Orte mit viel Engagement und Liebe versucht, kreativ zu umzugestalten.
Überhaupt war es sehr beeindruckend wie die Kinder und Jugendlichen einerseits über ihre familiären Belastungen sprachen, andererseits einen großen Zusammenhalt zeigten und einen Lebenswillen in dieser rauhen Umwelt zu bestehen und sie zu verändern. Alkoholmissbrauch der Eltern stellt ein häufiges Problem dar, welches häufig gepaart ist mit Arbeitslosigkeit.
Darbietung eines Rap mit eigenen Texten. |
Die Mütter sind oft alleinerziehend und müssen durch ihre Arbeit die Familie ernähren. Die Möglichkeit in in einem westeuropäischen Land mit einem besseren Verdienst zu arbeiten stellt eine aussichtsreiche Option dar. Die Kinder sind dann oft auf sich allein gestellt und es mangelt ihnen an ausreichender familiärer Betreuung. In der Einrichtung „Kleiner Prinz“ sollen sie ermutigt werden, kontinuierliche Beziehungen und Freundschaften aufzubauen, ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln. Auch jüngere Kinder besuchen diesen Ort regelmässig. Es wird Mittagessen angeboten und eine Hausaufgabenbetreuung. Eine freiwillige Helferin kann einen Notdienst abdecken. Es wurde ganz deutlich, dieser Ort ist ein Zufluchtsort für diese Kinder und Jugendlichen. Hier finden sie etwas wie eine zweite Familie, doch es ist noch deutlicher, was sie sich in ihren Träumen wünschen: Eltern. – Gabriele De Bona M.A. (Frauenarbeit GAW)
Bild eines Kindes aus der soziotherapeutischen Einrichtung „Kleiner Prinz“ (Maly Ksiaze) |
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