Studenten protestieren in Sao Leopoldo

Wieder gingen Menschen in Brasilien auf die Straße. Diesmal weil der Papst im Lande ist. Natürlich sind viele Menschen begeistert, dass Franziskus das Land besucht. Andere kritisieren die hohen Kosten, die der Besuch bringt. Knapp 40 Millionen Euro kostet er die Brasilianer. „Das Geld wird doch dringend woanders benötigt!“ sagt ein Demonstrant. Der Protest ist ein politischer und kein religiöser. Protestiert wird erneut gegen das schlechte Bildungs- und Gesundheitssystem, die Korruption, Mißwirtschaft und die mangelnde Infrastruktur. Dabei wird deutlich: Brasilien hat Probleme, denn das Wachstum schwächelt, die Inflation läuft aus dem Ruder, Reformen bleiben auf der Strecke und die Staatsschulden steigen. Die Landeswährung Real ist zuletzt auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen. Die Regierung versucht gegenzusteuern. Jedoch: Mit 6,5 Prozent lag die Teuerungsrate zu hoch. Insgesamt hat sich die konjunkturelle Lage eingetrübt. Die Wirtschaft wächst nicht so wie in den vergangenen Jahren. Sie liegt unter 2 %.In den Vorjahren waren es immer zwischen 4 und 6%. Leidtragend sind dabei vor allen die, die es geschafft haben in den Mittelstand sich hoch zu arbeiten. Hier hatte die Politik durch eine Konsumorientierung das Wachstum zu stabilisieren. Das war zu einseitig. Viele Menschen haben sich verschuldet.