Marcelo Salas mit seiner Art des Torjubels

Einmal zu einem Fußballspiel von River Plate… – das muss doch gehen. Dachte ich mir. Zu River – denn hier spielte der „Matador“ Marcelo Salas. Der chilenische Stürmer der „U“ in Chile. In Chile war ich oft bei Spielen und sah seine Tore. Alle kennen seine Geste des Niederkniens und den rechten Arm in die Höhe haltend, nachdem er wieder ein Tor geschossen hatte. Hier bei River war er ein Star. Also: Da muss ich hin! 

Nur – die Hürden, an eine Karte zu kommen, sind immens hoch für einen Aussenstehenden. Touristen können sich bequem für 150 Euro ein Ticket mit Hin- und Rückfahrt zum Stadion erwerben. Das muss ich nicht haben. Also wie? Fabian aus dem Diakoniebüro der IERP weiss, wie es geht. Nur – das ist trotzdem nicht leicht, denn Eintrittskarten gehen nur an Socios, an Mitglieder. Das hat etwas zu tun mit dem Entschluss, die Gewalt in den Stadien einzuschränken. Gelungen ist das nicht. Die Folge: Socios kaufen mehrere Karten, um sie dann „privat“ per Internet oder auf anderem Wege zu verkaufen – meistens natürlich mit einem Aufschlag. Alleine sich auf so ein Geschäft an irgendeiner Ecke des Stadions einzulassen, davon riet mir Fabian ab. „Das solltest du nur mit einem Einheimischen zusammen tun.“ Unvorstellbar für mich dieser Aufwand – nicht zum Stadion gehen zu können, und sich einfach eine Karte kaufen…

Dazu kommt, dass Fußball traditionell eher der Sport der unteren Klassen ist. „Wenn du was bist, dann spielst du Rugby oder Polo in Argentinien,“ erklärt mir Nicolás. 

Und so wird es leider nichts, den Club zu sehen, wo der Matador einst spielte… – Enno Haaks