Seit 113 Jahren gibt es in Cardenas eine presbyterianische
Kirche. Sie gehört zu den ersten Gründungen auf Kuba. Berühmt wurde die
Kirchengemeinde durch ihre Schule. Sie war mal die beste auf der ganzen Karibikinsel.
Darauf sind heute noch zahlreiche ältere Gemeindemitglieder stolz. Nicht nur
Schulgebäude gehörten einmal der Kirchengemeinde. Auch zahlreiche andere
Immobilien gab es. Geblieben ist nach der Revolution nur die Kirche mit dem
Pastorat. „Von den anderen sehen wir nichts wieder“, ist sich Pastor Alison
sicher. Man wird sehen, ob es einmal Restitutionsansprüche geben wird, sollte
sich politisch etwas gravierend verändern.
Jetzt hat die Gemeinde in einem großen Gottesdienst ihren
Jahrestag gefeiert. Chöre der eigenen Gemeinde traten auf: eine Jugendkapelle,
ein Kinderchor und ein Gemeindechor. Man spürte im Gottesdienst, dass die
Gemeinde im Aufbruch ist. Dafür sorgt auch der junge Pastor Alison mit einem
aktiven Team und mit seiner Frau Sarahi, die ebenfalls eine Theologin ist. Es
geht um Gemeindeaufbau, von Grund auf. Wichtig ist, dass Kontinuität in das
Gemeindeleben kommt. Als zwei Pfarrer nacheinander in die USA gegangen sind, gab
es viel Misstrauen und etliche Gemeindeglieder sind weggeblieben.
Aber die Zeichen des Aufbruchs sind da. Die Jugendarbeit beginnt dank
der Mithilfe eines deutschen Freiwilligen wieder. Soziale Projekte werden
gestartet. Demnächst soll ein Sozialcafé eröffnet werden.
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