Bischof Juliusz Bursche (aus: wikipedia)

„Über ein halbes Jahrhundert, von 1888-1942, war Juliusz Bursche Pfarrer an der Warschauer Trinitatiskirche und fast 40 Jahre (1905-1942) Generalsuperintendent der polnischen Ev. Kirche A.B. Es ging ihm um die polnische Identität des Luthertums in seiner Heimat. Wie kein anderer prägte er den polnischen Protestantismus im 20. Jahrhundert.“ (Fr. Borggrefe, „Protestanten in Polen“) 

Vom Zaren Nikolaus II. wurde er zum Generalsuperintendenten ernannt. An den Verhandlungen zum Versailler Vertrag nahm er auf polnischer Seite teil. Er schaffte es 1921 eine ev.-theol. Fakultät in Warschau ins Leben zu rufen. 1937 wurde er er zum Bischof der Kirche gewählt. Er verurteilte scharf den Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. Die Sicherheitspolizei verhaftete ihn 1940 und brachte ihn ins KZ Sachsenhausen. Im Jahr 1942 starb er schließlich im Berliner Polizeikrankenhaus.

„Die Beurteilung seiner Lebensleistung schwankt bis in die Gegenwart hinein und ist ein Paradigma für die Kennzeichnung von Nationalismus und verschieden begründeten Vorurteilen zw. Polen und Deutschen. B. ging von der Erkenntnis aus, dass eine ev. Kirche in Polen nur lebensfähig sei, wenn sie sprachlich, kulturell, polit. dem jungen Staat zugeordnet würde und blieb. So war der Konflikt mit dt. kirchlichen und staatlichen Stellen vorprogrammiert bis hin zum Vorwurf des Verrats am Deutschtum.“ (J. Rogge, RGG IV) – Auf evangelisch.de ist jetzt ein Artikel erschienen, der Julius Bursche würdigt:

http://aktuell.evangelisch.de/artikel/8612/ohne-ihn-gaebe-es-polen-keine-evangelische-kirche?destination=node/8612