Das „Hus-Haus“ in der Jungmanova in der Prager Altstadt |
Der 6. Juli ist der Todestag von Jan Hus (1371 – 6.7.1415). Über hundert Jahre vor der deutschen Reformation forderte er eine Erneuerung der Kirche und wurde dafür auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sein Aufbegehren hat weitreichende und nachhaltige Folgen. „Den Gedanken der Reformation brauchte Hus nicht erst zu erfinden. Er lag Vielen seit der Zeit im Sinn, als das päpstliche Schisma direkt die Krise offenbarte, an der die Kirche schon lange gelitten hatte. Die Bedeutung Hus‘ besteht darin, dass er zum Sprecher des Reformprogramms wurde, für dessen Verwirklichung er nicht nur die tschechische Bürgerschaft und die Landbevölkerung um sich zu versammeln verstand, sonder auch einen bedeutenden Teil der Pfarrerschaft und des Adels. Dem Ringen um die Reformation der Kirche opferte er sein Leben“, schreibt Amadeo Molnar im Jahrbuch des GAW „Die Evangelische Diaspora“ aus dem Jahr 1984/85 (S. 41f).
Die hussitische Reformbewegung ist die erste Reformationsepoche. Als Prediger der Prager Bethlehemgemeinde und späterer Rektor der Prager Universität gewann Jan Hus schnell Popularität und kämpfte für die Erneuerung der Kirche.
Als Folge von Hus‘ Wirken wurden 1420 die Vier Prager Artikel verfasst, welche folgende Forderungen enthielten:
die Freiheit für die Predigt
die Freiheit für den Kelch
die Freiheit von säkularer Kirchenherrschaft
die Freiheit von ungerechter weltlicher Herrschaft
Der Kelch spielte eine wichtige erkennbare Rolle. Er wurde zum Kennzeichen der hussitischen Reformation. Das heilige Abendmahl wurde das erste Mal im Jahre 1414 in der Prager Kirche Martin an der Mauer gefeiert.
Mehr über Jan Hus finden Sie hier: http://www.reformiert-info.de/209-0-37-5.html
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