Kleine Diasporakirchen haben es oft nicht leicht – und manchmal machen sie sich auch das Leben nicht einfach. Auffällig ist, das gerade bei sehr kleinen Kirchen, die weniger als 10.000 Mitglieder haben und wo die Personaldecke nicht so breit ist, dass man sich für die besten Kandidaten für Leitungfunktionen  entscheiden kann. Manchmal sind gerade in sehr kleinen Kirchen die Streitigkeiten besonders gravierend. So beobachten wir nach wie vor mit großer Sorge die Entwicklung in der Evangelischen Kirche in der Republik Kroatien (EKRK), die Mitglied des Lutherischen Weltbundes ist. Das GAW fördert diese Kirche derzeit nicht, da es intern große Probleme gibt, Interessenkonflikte und Machtkämpfe. Der LWB versucht zu vermitteln gemeinsam mit dem Bischof der slowenischen lutherischen Kirche. Bischof Ernisa ist sehr an Frieden auf dem Balkan interessiert. Aber er ist Realist genug um zu sehen, wie verfahren die Situation ist. „Zunächst müsste die amtierende Kirchenleitung zurücktreten, eine legitime Synode zusammenkommen, die eine neue Kirchenleitung wählt,“ sagt er. Wenn es in dieser Richtung Fortschritte gibt, dann würden auch alle Partner bereit zur Zusammenarbeit sein. In diesem Sinne leistet Bischof Ernisa einen wichtigen versöhnenden Dienst gemeinsam mit dem LWB. Nur – wird das gelingen, oder sind die Fronten zu verhärtet…? – Pfarrer Enn Haaks