Jugendliche auf der Kirchentreppe der
Gemeinde „El Sinai“, 2. reihe stehend rechts ist Joel zu sehen |
Die Gemeinde „El Sinai“ ist die größte lutherische Gemeinde in El Alto und La Paz. 150 Mitglieder hat sie. Sonntag ist sie immer gut gefüllt. Ein fünfköpfiges Pastorenteam leitet die Gemeinde. Wobei es auch hier so ist, dass ein verantwortlicher Pastor der Gemeinde vorsteht. Sowohl er als auch die beiden anderen Hilfspfarrer und die beiden Hilfspfarrerinnen haben einen Beruf, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen. So ist klar, dass sich die meisten Gemeindeaktivitäten in der Woche auf wenige Tage konzentrieren. In El Sinai sind das der Donnerstag und der Sonntag.
Die Frau des Kirchenpräsidenten Emilio Aslla ist eine der beiden Hilfspfarrerinnen. Hauptberuflich ist sie Lehrerin an der lutherischen Schule der IELB in El Alto. Sie ist verantwortlich für den Konfirmandenunterricht und die Arbeit mit Kindern.
In der Gemeinde hat sich eine wichtige Jugendarbeit herausgebildet. Joel, 23 Jahre alt und Student, ist mitverantwortlich für diese Arbeit.
Der Traum ist es, dass die Jugendlichen für ihre Aktivitäten einen eigenen Raum bekommen. Dabei geht es nicht nur um Freizeitgestaltung. Es geht vor allen Dingen um Bildung in jeder Hinsicht. So beschäftigen sie sich mit Computerausbildung. Die meisten Jugendlichen sind Migranten, d.h. sie kommen vom Campo und haben nie mit Computern zu tun gehabt. Häufig kommen sie zum Studium nach El Alto/La Paz. Ohne PC-Kenntnisse sind sie verloren. Dafür soll u.a. auch ein Raum eingerichtet werden. Dann gibt es musikalische Aktivitäten, Sportangebote. „Uns ist es wichtig, dass durch all diese Aktivitäten die Beschäftigung mit der Bibel immer Ausgangspunkt ist“, sagt Joel. „Wir wollen evangelisieren! Denn die Jugendlichen, die wir erreichen wollen, brauchen Orientierung.“ Dazu gehört auch Beratung in verschiedener Hinsicht, wie z.B. „noviazgo“. „Viele Jugendliche wissen nicht, wie sie eine Beziehung zu einem Freund und einer Freundin aufbauen können. Das hängt mit den persönlichen Situationen zusammen, dass sie es nicht gelernt haben. Da versuchen wir, auch zu helfen.“
Das GAW ist gebeten worden, in der Zukunft den fehlenden Raum mit zu finanzieren. Er soll auf dem Gelände der Gemeinde „El Sinai“ entstehen in einer Umgebung, die von Armut geprägt ist. Die Gemeinde selbst beteiligt sich mit eigenen Aktivitäten an der Finanzierung. – Pfarrer Enno Haaks
Kommentare