Kapelle in Girón bei Bucaramanga |
Neue Bäckerei in Bucaramanga |
Girón (Kolumbien) ist eine Stadt mir ca. 100.000 Einwohnern. Berühmt ist der „Señor de los Milagros“ der hier verehrt wird. Juan Pablo II war seinetwegen schon in der Stadt mit dem wunderbaren kolonialen Innenstadtkern. Aber hier ist nicht alles wunderbar. Und Wunder geschehen für viele Menschen nicht. Besonders für die sog. „desplazados“ nicht, für die, die keinen Ort mehr haben, weil sie durch Krieg, Drogen, Gewalt ihre Heimat verloren haben. Diese Menschen treibt es in die Städte. Oft landen sie in einem der Elendsviertel, die sich in engen Schluchten an den unmöglichsten Plätzen Ort suchen. Aber dort will sie keiner haben.
Ein solcher Ort ist „El Rincón de Girón“. Ca. 100 Familien leben dort. Keiner kümmert sich um sie. Seit elf Jahren ist das nun schon. Ein Teil der Menschen wurde abtransportiert. Mit Gewalt! Nur – es kommen oft neue Menschen wieder nach. Vor allen Dingen einer hat nicht weggeschaut. Es ist Pastor Israel Martinez von der lutherischen Kirche (IELCO). Vielleicht ist das ein Wunder von Girón. Geprägt von der lateinamerikanischen Befreiungstheologie bemüht er sich rastlos um seine Gemeinde und richtet den Blick auf die „Wunden“ in der Stadt. Eine Kapelle hat er hier mit seiner Gemeinde in Bucaramanga gebaut. Daneben gibt es eine Küche, in der für ca. 50 Kinder warme Mahlzeiten bereitet werden. Hier versuchte er auch eine Bäckerei einzurichten, damit die Menschen vor Ort Brot kaufen können. Das lief schief. Er war selbst verzweifelt, dass mit Gewalt zerstört wurde, was das „täglich Brot“ sein sollte. Trotzdem konnte das, was mit Hilfe des GAW angeschafft geworden war, gerettet und in Bucaramanga direkt neben der lutherischen Kirche als neue Bäckerei aufgebaut werden. Diese Bäckerei trägt inzwischen zum Erhalt der Kirchengemeinde bei. Täglich Brot für die Gemeinde! – Pfarrer Enno Haaks
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