Pastor John Hernández |
„Um auch in den Fragen der Theologenausbildung auf die neuen Herausforderungen des „Missionsplanes 2020″ der Iglesia Evangélica Luterana de Colombia (IELCO) reagieren zu können, haben wir die Arbeit der Escuela Luterana de Teologia (ELT) in Bogota als eine quasi virtuelle theologische Fakultät aufgebaut“, erläutert Pastor John Hernández die Neuausrichtung der ELT in der IELCO. Er selbst betreut das Projekt, ist Leiter des Programms und hat sich dafür entsprechend kundig gemacht. Er pflegt die Hompage (elt.ielco.org), scannt Texte, die die Studierenden lesen müssen, formuliert Aufgaben für die Arbeiten etc. Einmal im Semester werden die 30 eingeschriebenen Studenten der virtuellen theologischen Fakultät nach Bogota eingeladen zu Studientagen. Die Studierenden kommen aus dem ganzen Land. Das Programm bietet die Möglichkeiten, die Kosten für den Erhalt eines teuren Instituts gering zu halten. Die Themen sind in Monate aufgeteilt. Zu Zeit wird das Fach Liturgie behandelt. Drei Jahre soll man in der Form mitstudieren. Darauf folgt ein zweijähriges Abschlussstudium in einer vom Staat anerkannten Universität, wie z.B. der presbyterianischen Fakultät.
Die ELT funktionierte ca. zehn Jahre als Institut. Die Kosten waren allerdings zu hoch – insbesondere auch für die Studenten. Zudem ist die Kirche alleine zu kleine für den Erhalt eines solchen stationären Instituts. Im Laufe der Geschichte hat die IELCO unterschiedliche Wege ausprobiert. So wurden Pastor Israel Martinez und Pastor John Hernández in Sao Leopoldo/Brasilien ausgebildet. Andere studierten in Kolumbien bei verschiedenen Instituten. Jedoch gab es Klagen von Gemeinden, die eine Tiefe der Ausbildung vermissten. Auch bei Missourilutheranern wurde studiert, was zur Folge hatte, dass einige Pfarrer sehr konservativ wurden. Theologische Ausbildung ist in kleinen Kirchen eine ständige Herausforderung, denn die Personaldecke ist dünn. Man muss Allianzen schließen und Kompromisse eingehen. – Pfarrer Enno Haaks
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