Sonja Skupch, Generalsekretärin der IERP

Die 35jährige Generalsekretärin der Iglesia Evangelica del Rio de la Plata war im November zu besuch in  Deutschland und hielt auf der Synode der Westfälischen Kirche ein Grußwort. Sie sagte: „Die Evangelische Kirche am La Plata ist eine unierte Kirche zwischen Lutheranern und Reformierten in Südamerika. Unsere Gemeinden befinden sich in Argentinien, Paraguay und Uruguay. Wir sind eine Minderheitskirche, die in einem stark katholischen Kontext auf ein enormes Gebiet verteilt ist. Das ist sowohl unser Reichtum als auch unsere ständige Herausforderung. Die Kirche stammt aus den Immigrationswellen Europas, vorwiegend Deutschland, Russland und der Schweiz der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des XX. Jahrhunderts. Die Evangelische Kirche am La Plata hat sich im Laufe der Jahre und besonders nach dem Jahr 1965, in dem die Kirche eine eigenständige Kirche geworden ist, im lateinamerikanischen Kontext verwurzelt. Wir schätzen unsere Geschichte, schätzen unser theologisch und ekklesiologisches Erbe, dass der Reformation entstammt, sind uns aber zur gleichen Zeit all unserer aktuellen und kontextuellen Herausforderungen sehr bewusst und wollen in der argentinischen, paraguayischen und uruguayischen Wirklichkeit ein prophetisches Wort haben. Die Evangelische Kirche am La Plata versteht sich als eine Kirche, die auf der Suche neuer Wege ist. Wir suchen neue Wege der Mission, neue Wege der Diakonie, neue Wege des Selbstverständnisses unserer Kirche, ein neues Gefühl des Zugehörens unserer Mitglieder. Zum Teil haben wir schon potentiell neue Wege gefunden, zum Teil sind wir noch auf der Suche.“ Zu den potentiellen neune Wegen gehört mit Sicherheit die im Oktober 2010 gelungene Fusion zwischen der unierten IERP und der reformierten Kirche in Argentinien. Dort wurde erklärt: „ Wir verstehen die Vereinigung der Kirchen als göttliches Mandat, für welches Anstrengung und Arbeit erforderlich sind. Dieser evangelische Wunsch ist in unserem allgemeinen, universalen Glaubensbekenntnis und in den von unseren Kirchen angenommenen Glaubenserklärung vorhanden. Dieser Wunsch ist nicht nur Jesu Christi Auftrag, sondern auch ein Zeichen von Brüderlichkeit, Zeugnis und Wille zu dienen, den wir an die Welt verkündigen. Dieser Eingliederungsprozess, den wir mit der Vereinigung unserer Kirchen verstärken wollen, steht nicht nur den aus der Reformation enstandenen protestantischen Kirchen offen, sondern auch denen, die weit über das Bekenntnis unserer Konfession hinaus, sich mit dem selben Einheitsgeist unter der versöhnten Vielfältigkeit des Evangeliums des Kreuzes anschliessen wollen.“ Und der Kirchenpräsident Carlos Duarte schreibt weiter: „Was die Vertretung in den verschiedenen ökumenischen Organisationen, an denen wir teilnehmen, betrifft, haben wir beschlossen ab dem 1. Januar 2012 eine einizige Repräsentation weiterzuführen, um Verdoppelung der Bemühungen zu vermeiden, und unsere Einheit in Christus nochmals deutlich zu unterstreichen.“

Das sind gute Entwicklungen, die wir als GAW unterstützen. Sicherlich wird sich in den kommenden Jahren einiges tun in der Kirche. Auch hier wachsen die traditionellen sog. „historischen Kirchen“ nicht, sondern stagnieren. Wir wollen von seiten des GAW das Notwendige tun mit den Partner, wie z.B. der Westfälischen Landeskirche, die IERP bei allen Veränderungen zu begleiten und zu unterstützen.