Bei der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika hat der spanische Fußball begeistert. Es gibt tolle Spieler in der Liga! Allerdings gibt es nur zwei Clubs in Spanien – Real Madrid und CF Barcelona – die das Geschehen der Liga unter sich ausmachen. Seit Jahren leben die spanischen Clubs dabei über ihre Verhältnisse. Allein nach wirtschaftlichen Kriterien hätte die Liga ihren Spielbetrieb einstellen müssen. In der vorigen Saison gab es einen Verlust von 733 Millionen Euro. Vor dem Bankrott werden die Clubs nur bewahrt durch den Staat, Gemeinden oder öffentliche Sparkassen, d.h. letztlich hält der Steuerzahler das überteuerte spanische Fußballsystem am Leben. Der größte Gläubiger ist dabei der Fiskus mit ca. 650 Millionen Euro. Hätte der Staat dieses Geld eingetrieben, hätte er den spanischen Rentnern die jüngsten finanziellen Einschnitte teilweise ersparen können – das sagen jedenfalls etliche spanische Politiker.
Was hat das mit der spanischen Diaspora zu tun? Besonders die Iglesia Evangélica Española (IEE) leidet unter einer „historischen Schuld“ des spanischen Staates gegenüber ihren Pfarrern, die in der Franco-Diktatur nichts in die Pensionskassen einzahlen durften. Inzwischen erkennt die Regierung das als Schuld an, hat aber noch nichts unternommen, zu einem finanziellen Ausgleich zu kommen. Solche nicht eingeforderten Schulden gehen dem Staat verloren. Zudem sorgt die Wirtschaftskrise in Spanien für klamme Kassen.
Für unsere Partnerkirchen in Spanien ist das sehr bitter, daß sie selbst ihren pensionierten Pfarrern die Pension zahlen müssen, denn sonst hätten diese nach einem langen Berufsleben nichts. Auf der einen Seite hoch bezahlte Profis, eine verschuldete Liga – auf der anderen Seite Menschen, die keine Rente bekommen … – Pfarrer Enno Haas
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