Nicolás Rosenthahl zu Besuch
in der GAW Zentrale |
Die Gemeinden der Evangelische Kirche am La Plata (IERP) sind nahezu über das gesamte Territorium von Argentinien, Paraguay und Uruguay verstreut. Eine der nördlichsten Gemeinden befindet sich circa 150 km nördlich von Asunción in Nueva Germania.
Bei einem Besuch in der Zentrale erzählte mir der neue Diakoniebeauftragte Nicolás Rosenthahl aus der Geschichte:
Nueva Germania wurde um 1886 von Bernhard Förster, Elisabeth Förster-Nietzsches Ehemann, sowie einer Handvoll deutscher Siedler gegründet. Förster, ein bekannter Antisemit, plante mit der Gründung von Nueva Germania eine Art Zufluchtsort für die „arische Rasse“ in Südamerika aufzubauen. Hier sollte der von Nietzsche idealisierte „Übermensch“ enstehen. Die deutschen Siedler waren jedoch nicht vorbereitet auf die Bedingungen in Südamerika und schafften es nicht, sich anzupassen. Die Kolonie verfiel in Hunger und Armut. Die übriggebliebenen Nachfahren der Siedler sind immer noch dort anzutreffen. Von ihnen hört man teilweise heute noch: „Wir sind die Übriggebliebenen und hatten kein Geld, zurückzukehren.“ – Nach dem Suizid Försters, der die Vermischung der Siedler mit einheimischen Indios nicht verhindern konnte, setzte der Niedergang der Kolonie ein. Gewisse propagandistische Bedeutung erfuhr das Projekt wieder in der Zeit der Diktatur des deutschstämmigen Alfredo Stroessner. – Pfarrer Enno Haaks
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