Heute lag im E-Mail-Briefkasten ein Brief von Paulo aus Brasilien. Paulo studierte zwei Jahre lang Theologie an der Universität Leipzig, das eine davon als Stipendiat des Gustav-Adolf-Werks.

Hier ein Auszug aus seinem Brief:

„Gerne erinnere ich mich an schöne Momente, die ich mit dir in Leipzig erlebt habe. An meine zwei Jahre bei euch habe ich viele schöne Erinnerungen, mit denen ich im Juli 2007 nach Brasilien zurückkehrte. Ich stieg hier wieder ins Theologiestudium an der Faculdades de Teologia de São Leopoldo ein. Im Januar und Februar habe ich eine Pfarrstellvertretung gemacht in Cachoeira do Sul, das im Zentrum vom Bundesland Rio Grande do Sul liegt.
Darauf wurde ich von der Kirche in die Kirchgemeinde Feliz, „Glücklich“, im Landesinnern geschickt, um auch dort eine Pfarrvertretung. Von den 13 000 Einwohnern sind 1 300, also rund zehn Prozent Lutheraner. Dort war ich bis am 31. Juli 2008. Ich bin sehr glücklich über diese einmalige Erfahrung. Viele Sachen, die ich in Deutschland erlebt und gelernt habe, helfen mir jetzt in der Praxis.

Neben der Pfarrvertretung habe ich mein Theologiestudium in São Leopoldo abgeschlossen. Am 19. Juli gab es hier an der Universität die Diplomfeier. Jetzt bin ich ein Theologe :-). Einige Tage später haben wir alle ein Kolloquium bei der Kirche gemacht, die anschließend entschied, ob sie uns nimmt und wohin sie uns ins Vikariat schickt. Ich hatte sehr gespannt darauf gewartet, da es nur wenige Plätze gab. Gott sein Dank, es hat geklappt!. Sie haben sie mich nach Bundesland Espírito Santo (Südostbrasilien) geschickt. Ich werde heute (13. August 2008) um 22 Uhr mit dem Bus nach Vila Pavao fahren, über 40 Stunden unterwegs sein.

Ich möchte vielmals danken für alles.“

Es ist nichts Weltbewegendes – nur ein junger Mensch, der voller Elan in sein Arbeitsleben tritt. Er ist erfahrener und vielseitiger ausgebildet, als er ohne die zwei Jahre in Leipzig gewesen wäre. Abgesehen davon – ohne die Stipendienbeihilfen, die die Theologische Hochschule in São Leopoldo dank dem GAW verteilen kann, hätte er gar nicht studieren können. Es ist nichts weltbewegendes, aber es ist wunderbar.

Wegen Menschen wie Paulo sammeln wir Spenden für Stipendien der Theologiestudierende, unterstützen Unibibliotheken in Zagreb, Rom und Montpellier etc.

Im Gustav-Adolf-Blatt 4/2008 werden wir übrigens einen Beitrag haben über Krisztina und Anselmo, eine Ungarin und einen Brasilianer, Ex-Stipendiaten des GAW. Sie leben und arbeiten inzwischen beide in Ungarn und haben zwei Kinder. Auch eine wunderbare Geschichte!