Workshop mit und für Roma (Foto: GAW)

Seit 2012 gibt es offiziell eine Romamissionsarbeit der Reformierten Kirche Ungarns. Inzwischen arbeitet dieses Programm unter dem Dach der Diakonie der Kirche. Seit 2017/8 unterstützt das GAW regelmäßig Projekte, denn die Herausforderungen sind groß.

Die Roma sind mit rund zehn Prozent die größte ethnische Minderheit Ungarns. Viele von ihnen leben in Armut, am Rand von Städten und Dörfern, oft ohne stabile Arbeitsmöglichkeiten. In manchen Regionen liegt die Arbeitslosigkeit bei Roma-Familien bei bis zu 100 Prozent. Mangelnde Chancen im Bildungssystem, schwierige Wohnbedingungen und alltägliche Diskriminierung verschärfen die Situation zusätzlich.

Besonders betroffen sind strukturschwache Landesteile – genau dort im Mordosten des Landes, wo auch viele reformierte Gemeinden beheimatet sind. Für die Reformierte Kirche in Ungarn ist das ein Auftrag: Mit dem Gemeindeentwicklungsdienst, der „Romamission“, will sie Gemeinden ermutigen, sich für ihre Nachbarschaft zu öffnen. Ziel ist es, Begegnung und Integration zu fördern und den Teufelskreis von Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit zu durchbrechen.

Im Gespräch in der Romamission

„Wir verstehen die Arbeit ganzheitlich,“ sagt Kinga Lakatos, Direktorin der Romamissionsarbeit. „Wir wollen ein Bewusstsein in den reformierten Gemeinden schaffen für die vielschichtigen Herausforderungen der Arbeit. Man lebt in den Regionen nebeneinander. Und besser ist es miteinander auch Kirche zu sein. Da kann man nur gemeinsam von profitieren.“

Die Arbeit der Romamission ist vielfältig: Ehrenamtliche werden ausgebildet, um Kinder- und Jugendangebote zu begleiten. Es gibt Hausaufgabenhilfe, Unterstützung in den Schulen. Gemeinschaftsräume werden ausgestattet, damit Orte der Begegnung entstehen, an denen Roma und Nicht-Roma voneinander lernen können. Präventionsangebote stärken Familien und beugen Konflikten vor. Besonders wichtig sind auch Workshops, Veranstaltungen und Feriencamps: Sie geben Kindern und Jugendlichen Bildung, Selbstvertrauen und Zukunftsperspektiven.

Das GAW unterstützt diese Arbeit durch den Projektkatalog 2025 mit 8.000 €. Es sollen damit  Workshops, Veranstaltungen und Bildungscamps unterstützt werden, damit Roma und Nicht-Roma gemeinsam Zukunft gestalten können.

Mehr zur Arbeit der Romamission: https://www.reformatus.hu/english/church-and-society/mission-people/ministry-among-roma/