
von Szőlősgyula (Foto: GAW)
Die reformierte Kirchengemeinde von Szőlősgyula im Südwesten der Ukraine blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sie steht beispielhaft für den Weg vieler ungarisch-reformierter Gemeinden in Transkarpatien. Die Gemeinde musste in den Wirren der beiden Weltkriege und der kommunistischen Zeit schwere Verluste hinnehmen. Nach der Enteignung fast aller kirchlichen Gebäude blieb über Jahrzehnte nur die Kirche selbst als Zufluchtsort des Glaubens. Erst im Jahr 2000 erhielt die Gemeinde ihr altes Pfarrhaus – das einst den Dorfkindergarten beherbergte – in verfallenem Zustand zurück. Seitdem arbeitete die Gemeinde daran, Schritt für Schritt diesen Ort wieder zu einem Zentrum des Gemeindelebens auszubauen.
Heute zählt Szőlősgyula über 800 erwachsene Mitglieder sowie rund 140 Kinder und Jugendliche, die regelmäßig am Religionsunterricht teilnehmen. Neben den Gottesdiensten ist die Gemeinde mit großem Engagement in der Kinder-, Jugend- und Frauenarbeit aktiv. Die Kinderbibelwoche zieht jedes Jahr über hundert Kinder an – manche Familien kehren eigens dafür aus dem Ausland zurück. Auch die Konfirmandenwochen, Frauentage und diakonischen Projekte wie Saatgutverteilungen, Medikamentenhilfen und Adventsspenden für soziale Einrichtungen machen den Glauben konkret erlebbar.

In Zeiten von Unsicherheit und Krieg ist die Gemeinde so für viele Menschen zu einem Ort geworden, an dem Glaube, Gemeinschaft und Zuversicht spürbar sind.
Doch die räumliche Situation blieb schwierig. Das Dachgeschoss des Pfarrhauses war seit Jahren unbenutzbar und teils einsturzgefährdet.
Dank der Hilfe des GAW in Höhe von 10.000 € konnte das Dach neu eingedeckt werden, das Haus gedämmt werden, neue Fenster, Heizung und Sanitäranlagen eingebaut werden, sowie die Gestaltung von Räumen für Unterricht, Begegnung und Gäste hergerichtet werden.
„Trotz Krieg, wirtschaftlicher Unsicherheit und personeller Belastung will die Gemeinde den Mut nicht verlieren. Ihr Leitspruch aus 1. Mose 26,22b – „Nun hat uns der Herr einen weiten Raum gegeben“ – ist für sie Zuspruch und Auftrag zugleich. Das sanierte Pfarr- und Gemeindehaus will das schenken,“ sagt Bischof Zan Fabian.
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