„Die beiden mit der Hilfe des GAW sanierten reformierten Kirchen sind ein Hoffnungszeichen für uns in Transkarpatien“, sagt Bischof Sándor Zán Fábián. „In einem Land, in dem so viel durch den Krieg kaputtgeht, zeigen wir, dass wir DENNOCH zu unserem Glauben stehen und dass wir ihn hier in unserer Heimat leben wollen!“

Reformierte Kirche in Icznyete (Foto: Haaks)

In Icznyete ist es in den vergangenen zwei Jahren gelungen, endlich die Kirche innen und außen zu sanieren. Bisher hatte die Gemeinde das nicht getan. Das Gebäude ist erst seit 2020 wieder im Besitz der Kirche, nachdem es in kommunistischer Zeit enteignet worden war. Das GAW hat 10.000 € zur Sanierung beigetragen – bei einer Gesamtsumme von 33.000 € war das eine große Entlastung. Die Gemeinde hatte selbst gespart und Spenden gesammelt. Zudem ist es mit viel Eigenleistung gelungen, das Projekt umzusetzen. Pfarrer Richard Méti und seine Gemeindemitglieder freuen sich auf den ersten Gottesdienst nach der Sanierung am 5. Oktober 2025. Zur Gemeinde gehören offiziell – mit Kindern – etwa 900 Menschen. Einige von ihnen leben im Ausland, arbeiten dort oder hatten das Land bei Kriegsausbruch verlassen. Rund 100 Menschen besuchen den sonntäglichen Gottesdienst. 16 Konfirmand:innen unterrichtet Richard. Vor dem Krieg waren es doppelt so viele. Die Kirche erstrahlt jetzt in neuem Glanz und ist im Dorf ein Schmuckstück.

Reformierte Kirche in Tiszaújhaly
(Foto: Haaks)

Ebenso dankbar zeigt sich Pfarrer Sándor Fäjäs, der unter anderem die kleine Gemeinde in Tiszaújhaly betreut. Gerade hatten sie im September 2023 mit den dringend notwendigen Sanierungsarbeiten an der Kirche begonnen, als im Januar 2024 durch einen Defekt in der Elektrik ein großer Schaden in der Kirche entstand. Glück im Unglück: Das GAW konnte mit 40.000 € die komplette Sanierung der Kirche innen und außen unterstützen. „Früher war es in den kalten Jahreszeiten sehr, sehr kalt in der Kirche. Dank der GAW-Hilfe haben wir jetzt sogar eine Fußbodenheizung. Zudem konnte die komplette Innenausstattung erneuert werden“, sagt Sándor. Am 12. Oktober 2025 wird die gelungene Kirchensanierung mit einem Dankgottesdienst gefeiert. Sándor ist seit fünf Jahren Pfarrer der Gemeinde mit ihren rund 200 Mitgliedern. Er freut sich auf den Festgottesdienst. Der Kirchbau sei für ihn ein Zeichen, dass es Hoffnung gibt in einer Kirche, in der viele Menschen seit Kriegsausbruch das Land verlassen haben. „Ich baue fest darauf, dass viele Menschen nach dem Krieg zurückkommen. Wir werden jetzt intensiv hier im Land gebraucht – aber dann noch mehr!“

Die Reformierte Kirche ungarischer Sprache in Transkarpatien hatte vor dem Krieg etwa 66.000 Mitglieder. Jetzt sind es rund 44.000 – ein Drittel hat die Kirche verloren. 70 Pfarrer und 10 Pfarrerinnen arbeiten derzeit in der Kirche. Nur zwei Pfarrfamilien haben die Kirche aufgrund des Krieges verlassen. Drei Pfarrer sind durch Krankheit, Tod oder Ruhestand nicht mehr im Dienst. Gleichzeitig studieren 40 Theologiestudierende – davon die Hälfte Frauen – in Ungarn reformierte Theologie. „Das ist auch ein Hoffnungszeichen für uns“, so Bischof Zán Fábián. „Ich vertraue darauf, dass mindestens die Hälfte von ihnen nach Kriegsende in die Heimat zurückkehren wird, um hier Dienst zu tun.“

Die Reformierte Kirche in Transkarpatien lebt. Das zeigte sich auch bei einem regionalen Konfirmandentreffen in Nagy Bereg: Die Kirche war voll. Aus 20 Gemeinden kamen die Jugendlichen, um einen ganzen Tag miteinander zu verbringen. Das zeigt sich auch in der Diakonie der Kirche und in ihrem Wirken in das Land hinein.

„Es ist allein der Glaube an Jesus Christus, der uns Hoffnung gibt. Er läßt uns nicht alein!“ bekennt Bischof Zan Fabian.