
„Vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Feruar 2022 gehörten 1.800 Menschen über 18 Jahre zu unserer reformierten Gemeinde in Mezöwari,“ berichtet Bischof Sandor Zan Fabian. „Aktuell sind es noch 1.100 Menschen über 18 – wobei etliche von ihnen inzwischen in Ungarn oder in Westeuropa leben.“ Und er fährt fort mit Zahlen, um deutlich zu machen, welche Auswirkungen der Krieg auf eine dörfliche mehrheitlich ungarischsprachige Dorfgemeinschaft hat: „Vor dem Krieg besuchten über 250 Kinder und Jugendliche den reformierten Religionsunterricht. Heute sind es noch 90. Seit 2022 wurden acht Kinder in der Kirche getauft. Vor dem Krieg waren es jährlich 25. Wir hatten eine Musikschule, die von 600 Kindern und Jugendlichen besucht wurden. Jetzt sind es noch 42. Bei den Beerdigungen sieht es anders aus. Seit 2022 wurden jährlich ca. 35 Menschen beerdigt. Darunter fallen auch Menschen, die in Folge des Krieges gestorben sind. Selbst unsere Romacomunity hat über 40% ihrer Leute verloren. Aber von ihnen kommen die Kinder nach wie vor zum Kindergarten und zur Hausaufgabenhilfe. Auch bekommen 50 Kinder fünf Mal die Woche eine Mahlzeit.“
Kinder werden nach wie vor geboren und getauft von den Mensche in Mezöwari – aber in Ungarn oder Westeuropa. Ob sie je zurückkehren werden…?
An diesem einen kleinen Ort un Transkarpatien in der Ukraine zeigt sich, welche Auswirkungen der Krieg für das Land hat. Zudem ist es dann auch noch die ungarische Minderheit, die die Auswirkungen intensiv spürt.
„Als Kirche sind wir gerufen, an der Seite der Menschen zu stehen,“ sagt Bischof Zan Fabian. „In den vergangegen 35 Jahren waren die Zeiten nie leicht. Und an uns stellt sich die Frage, woher wir die Kraft nehmen, um die Hoffnung nicht zu verlieren.“ Und dann erzählt er, wie die Geschichte des sinkenden Petrus aus dem Evangelium ihm Kraft gibt. „Wenn die Wellen über einen zusammenschlagen, dann ist das die Hand Jesu, auf die wir uns verlassen können, dass wir nicht untergehen.“
Kommentare