
des im Krieg zerstörten Pfarrhauses in Hassakeh
(alle Bildrechte: Mathilde Sabbagh)
Die politische und wirtschaftliche Lage in Syrien bleibt nach Jahren des Krieges und dem Sturz des Assad-Regimes weiterhin ungewiss. Besonders in der nordöstlichen Region rund um die Stadt Al-Hassakeh stehen die Menschen vor immensen Herausforderungen. Die autonome Region wird von den Kurden dominiert. Offen ist, wie sich die kurdischen Autoritäten mit den neuen syrischen Machthabern einigen werden.
Seit dem Zusammenbruch des alten Regimes ist unklar, ob die Region unter kurdischer Kontrolle bleibt oder unter von der neuen syrischen Regierung kontrolliert wird. Verschiedene militärische Gruppen versuchen ihren Einfluss auszubauen, was zusätzliche Spannungen schafft.
Wirtschaftlich ist die Lage dramatisch. Die Lebenshaltungskosten sind extrem hoch: Allein für Wasser müssen Familien bis zu 80 Dollar monatlich zahlen, für Strom weitere 50 bis 100 Dollar. Die Banken sind seit Dezember 2024 geschlossen, was dazu führt, dass die Gehaltszahlungen nicht mehr ankommen. Viele christliche Familien leben mit weniger als 100 Dollar im Monat und sind auf Hilfsorganisationen angewiesen.
Rund 75 % der Christen haben Syrien seit Beginn des Krieges verlassen. Die Zurückgebliebenen sind oft ältere Menschen oder sie sind finanziell nicht in der Lage zu fliehen. Besonders die christlichen Schulen stehen unter Druck: Viele öffentliche Schulen wurden von den kurdischen Kräften geschlossen, und kirchliche Schulen kämpfen um staatliche Anerkennung ihrer Abschlüsse. Zudem fehlen finanzielle Mittel für Schüler und Lehrer.
Drei evangelische Gemeinden gibt es in der Region: in Hassakeh, Quamishli und Malkieh. Inmitten dieser Unsicherheit spielen die evangelisch-presbyterianische Gemeinden eine wichtige Rolle durch ihre Schulen und ihre humanitäre Hilfe für bedürftige Familien.
In Hassakeh organisiert die Gemeinde mit ihrer Pfarrerin Mathilde Sabbagh eine Sonntagschule für 200 Kinder (siehe Bilder unten), Programme für Teenager und Frauen sowie interreligiöse Begegnungen. Damit möchte sie Menschen Mut machen zu bleiben und zeigen: Zukunft ist trotz aller Herausforderungen möglich.
Die evangelische Kirche braucht für ihr Fortbestehen ein demokratisches Syrien, das auf Menschenrechten, Gleichberechtigung und interreligiöser Zusammenarbeit basiert. Nur so kann die christliche Gemeinschaft in Syrien weiterhin bestehen und ihre historische Rolle bewahren. Für den wirtschaftlichen Wiederaufbau ist es wichtig, dass die Sanktionen gegen Syrien beendet werden.
Das GAW unterstützt die evangelischen Christen aus der arabischsprachigen NESSL und der Union Evangelischer Armenischer Kirchen bei ihrer Arbeit. Wir brauchen dafür Hilfe:
Spendenkonto des GAW bei der KD-Bank
IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11, BIC: GENODED1DKD
Stichwort: Nothilfe




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