Nach den schweren Überschwemmungen fließt das Wasser in Südbrasilien langsam wieder ab. Dadurch werden jetzt die großen Zerstörungen sichtbar. Der Synodalpastor Louis Sievers von der Synode (Kirchenkreis) „Vale do Taquari“ berichtet, dass in seinem Gebiet mindestens sechs Kirchen von den Überschwemmungen betroffen sind, hinzu kommen zahlreiche Gemeindezentren, Pfarrhäuser und zwei Zentren der Frauenarbeit der Kirche OASE. In den Kirchen ist das Mobiliar schwer beschädigt oder unbrauchbar geworden wie Kirchenbänke, Stühle, aber auch Gesangbücher und Bibeln. Schmerzhaft ist es, wenn in den Pfarrhäusern die Kirchenregister über Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen verloren gegangen sind. Pastor Sievers berichtet, dass viele Menschen traumatisiert sind. Manche Gemeindeglieder haben alles verloren – ihr Hab und Gut und sogar Angehörige. „Wo immer ich hinkomme, fragen die Menschen: Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen? Aktuell ist die Seelsorge unserer Pfarrer:innen sehr, sehr wichtig“, schreibt er.

Aus anderen Regionen im Bundesstaat Rio Grande do Sul wird berichtet, dass viele Orte noch immer nicht erreichbar sind. Die Telefon- und Internetverbindungen sind schlecht, manchmal total zusammengebrochen. Das erschwert die Kommunikation und Vermittlung von Hilfe. Von Erdrutschen wird berichtet.

„Es ist herzzerreißend, wenn man an den Straßen so viele Möbel, Matratzen, Herde, Elektrogeräte und Feldbetten sieht, die sich stapeln. Viele Landwirte haben ihr Vieh verloren. Das erhöht die Seuchengefahr. Traktoren, Mähdrescher und Handgeräte sind unbrauchbar geworden für die Landwirtschaft. Zudem gibt es aktuell die Gefahr der Plünderei. In Reissilos sickert Wasser ein und gefährdet das gelagerte Korn“, schreibt Synodalpastor Décio Weber aus der Synode Centro-Campanha Sul.

Der brasilianische Zivilschutz berichtet, dass über zwei Millionen Menschen von der Flutkatastrophe betroffen sind. Mehr als 500.000 Menschen haben ihre Häuser oder Wohnungen verloren, 806 Menschen wurden verletzt und 149 Menschen haben ihr Leben verloren.

Das GAW unterstützt die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses (IECLB) und bittet um Spenden für die Opfer der Überschwemmungskatastrophe im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul.

Spendenkonto:
GAW bei der KD-Bank
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Stichwort: Nothilfe