
Johannes Gerlach lebt in Florianopolis im Bundesstatt Santa Catarina in Brasilien. Er ist Deutscher, entschied sich jedoch nach seinem Ausscheiden aus der Politik nach Brasilien zu gehen (Zu seiner bewegenden Biographie: https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Gerlach). Hier hat sich der ehemalige Strahlenphysiker ganz dem Umweltschutz verschrieben.
Ich lernte ihn im Oktober 2022 auf dem Konzil der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (EKLBB) in Rondônia kennen. Hier, in der Amazonas-Region, traf sich die ganze Kirche. Für viele Synodalen war es das erste Mal, dass sie an einem Ort waren, wo vor 40 Jahren noch Urwald stand. Inzwischen ist die Region vom Sojaanbau und der Viehzucht geprägt – mit den enstprechenden Folgen.
„Wenn sich die Temperatur weltweit durchschnittlich um 2,5 Grad erwärmt, dann heißt das im Amazonas, dass es hier um ca. 6° C wärmer wird. Wer kann bei 50° C und mehr noch leben?“, fragt Johannes Gerlach. „Der menschliche Körper ist für solche Temeperaturen nicht gemacht! Wir müssen mehr tun!“
Johannes, der an der Faculdade Luterana de Teologia eine Prädikantenausbildung gemacht hat, ist überzeugt, dass wir uns aus christlichem Glauben heraus für den Schutz der Umwelt einsetzen müssen. So war er Mitbegründer des sog. „Galo Verde“, eines Umweltvereins in der lutherischen Kirche in Brasilien. Auch die Kirchenleitung unterstützt diese Initiative inzwischen. Die dramatischen Folgen der Umweltzerstörung und des Abholzens des Regenwaldes sind vielen klar.
„Nur“, so Johannes, „es gibt in der brasilianischen Gesellschaft noch viel zu viele Menschen, die den Klimawandel und die Auswirkungen auf das eigene Leben nicht wahrhaben wollen.“ In bestimmten Kreisen der Politik gäbe es nach wie vor viele Unterstützer dieser Sichtweise.

Der Verein „Galo Verde“, der in Blumenau angesiedelt ist, versucht, in der Gesellschaft einen Bewusstseinswandel zu bewirken: durch Projekte, Vorträge und Beteiligungen auf unterschiedlichen Ebenen. „Als nächstes Ziel haben wir uns vorgenommen, dass wir in jeder Synode der EKLBB einen Beauftragten für den Galo Verde haben.“ Leider gäbe es noch viel Unwissenheit über die Arbeit. Und auch werden noch zu wenige Initiativen unterstützt, um z.B. die Solarenergie besser zu nutzen oder auch Massnahmen wie Baumpflanzaktionen durchzuführen. „Doch wir sind da dran!“, so Johannes. Er sieht in dieser Arbeit auch eine missionarische Verantwortung für die gesamte Kirche.
Johannes unterstützt überzeugt ein aktuelles GAW-Projekt für die Theologische Hochschule in São Leopoldo. Die Hochschule möchte künftig ihren Strom komplett selbst produzieren. Die ersten Solarmodule sind bereits installiert. Um 100 % zu erreichen, soll die Anlage erweitert werden. Mit 19.000 € will das GAW helfen, dass die Solaranlage ausgebaut werden kann.
Helfen Sie mit: https://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html
Mehr über den Galo Verde in Brasilien: https://www.facebook.com/programagaloverde/
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