Grußwort des GAW-Präsidenten
auf der IERP-Synode

„Vielen Dank für euer Grußwort!“ sagt der Generalsekretär der Iglesia Evangélica del Rio de la Plata (IERP) Ricardo Schlegel, nachdem GAW-Präsident Dr. Martin Dutzmann zur Synode in Eldorado gesprochen hatte. „Genau das sind die Themen, die uns bewegen und als Kirche herausfordern.“

 

Insbesondere die Frage, den Pfarrernachwuchs für die Kirche auszubilden, ist eine der Prioritäten. Wie schafft es eine Diasporakirche eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu sichern? „Wir brauchen Pastor*innen, die Theolog*innen sind und differenzieren können,“ betont dann auch Kirchenpräsident Leonardo Schindler in seiner Reaktion auf das Grußwort.

Des Weiteren ist für die Kirche, die in drei Ländern Gemeinden hat, immer wieder ein Thema, die Kirche zusammenzuhalten. Unterschiedliche Traditionen und gesellschaftliche Themen müssen für das Zusammenleben bedacht werden. 

Auf der Synode der IERP spielt zudem das gemeinsame Singen immer wieder eine große Rolle. Hier kommt man trotz unterschiedlicher Meinungen zusammen, singt zusammen und sieht von sich ab. Fröhlich und lebendig wird es, wenn man zum Gotteslob vereint ist.

Nach vier Jahren trifft sich die Synode der IERP zum ersten Mal wieder. Einige Synodale sind zum ersten Mal dabei. So spielt das Kennenlernen, Erzählen, aufeinander Hören während der Synode eine große Rolle. 

Hier das Grußwort von Dr. Dutzmann:

„Hohe Synode, sehr geehrter Herr Kirchenpräsident Leonardo Schindler, liebe Schwestern und Brüder!

Zum ersten Mal bin ich als Präsident des GAW auf einer Synode Ihrer Evangelischen Kirche am Rio de la Plata (IERP). Ich bin dankbar, das wir teilnehmen können und ich Ihre Kirche kennenlernen kann.

„Wiedergeboren für eine lebendige Hoffnung“ – so lautet das Motto Ihrer Synode 2022.

Mir gefällt das Motto! Es fällt in eine Zeit hinein, in der es viel Hoffnungslosigkeit gibt. Der Krieg in der Ukraine hat die Welt maßgeblich verändert. Und er hat Auswirkungen auf uns alle. Das merken wir nicht nur an den Preisen, die steigen und den Menschen zusetzen. Wo soll das hinführen? Und das, was uns alle beschäftigt – der Klimawandel, den wir nur weltweit gemeinsam bekämpfen können – rückt in den Hintergrund. In dem Motto taucht etwas von dieser aktuellen Herausforderung auf. Mich freut, dass die aktuelle Konfirmandengabe des GAW in diesem Jahr ein sehr wichtiges und nachhaltiges Projekt der IERP unterstützt: „Crece selva misionera“. Ein wirklich handfestes und spürbares Zeichen einer lebendigen Hoffnung. Wir können etwas tun! Gemeinsam!

Mir gefällt das Motto der Synode aus einem weiteren Grund: Auf der Homepage der IERP ist zur Erläuterung des Mottos zu lesen: Wir haben eine missionarische Verantwortung als Kirche, Hoffnung zu pflanzen und zu verkünden. Wie wichtig ist das in Zeiten, in denen polarisiert wird, Angst geschürt wird, Menschen nicht mehr zum Dialog bereit sind. Da muss unsere missionarische Verantwortung sein, Brücken zu bauen. Das erleben wir in Deutschland, wir hören diese Herausforderung in Brasilien, in Chile – und mit Sicherheit gibt es diese Herausforderung ebenso in der IERP.

Und dazu möchte ich einen Punkt ergänzen, der uns als GAW wichtig ist: Um gute Brückenbauer und Hoffnungsstifter zu sein braucht es eine gute und fundierte Ausbildung unseres Nachwuchses. Wir haben immer wieder Theologiestudierende der IERP bei uns in Leipzig für ein Jahr begleiten können. Wir freuen uns über Karla Steilmann und Guillermo Perrin, die in Leipzig an ihren Promotionsarbeiten schreiben. Das sind zwei tolle, engagierte und hoffnungsgebende Nachwuchstheologen für die Ausbildung. Wir hoffen, das sich die Ausbildung des Nachwuchses der Pfarrer-/Pfarrerinnenschaft in der IERP stabilisiert, dass Kooperationen möglich sind. Wir wollen unseres dazu tun, damit das gelingen kann.

Und: Wir wollen das unsere tun, damit wir weiter als GAW verlässlicher Partner für die IERP bleiben. Das ist für uns eine Herausforderung, die wir gerne wahrnehmen. Wir sind dabei nicht allein unterwegs! Wir schöpfen gemeinsam aus der Quelle der Hoffnung, Gott selbst, der uns berufen hat, Gutes zu tun an jedermann, allermeist an des Glaubensgenossen.

Danke, dass wir hier sein dürfen. Ich wünsche Ihnen von Herzen Gottes Segen für diese Synode!“