Bischof em. Dr. M. Bünker
vor seiner Kirche in Mistelbach

„2-3% der Bevölkerung sind in Niederösterreich evangelisch,“ berichtet Bischof em. Dr. Michael Bünker beim Besuch der evangelischen Kirche in Mistelbach nördlich von Wien und 25 km entfernt von der tschechischen Grenze. 

„Wir sind in eine tiefen Diaspora – aber wir haben eine sehr schöne und besondere Kirche,“ schwärmt Bünker. 

Seit knapp zwei Jahren hat er die Pfarramtsvertretung übernommen. Die Gemeinde befand sich in einer schwierigen Situation. In dieser Zeit sind die Verantwortlichen auf Bünker zugegangen und haben ihn um Hilfe gebeten. Die Gemeinde musste wieder zusammengeführt werden. Und… – ein Sanierungskonzept für die schöne Kirche musste erarbeitet werden. Bünker nahm diese Herausforderung nach seinem Ausscheiden aus dem Bischofsamt an. „Dass ich noch mal Religions- und Konfirmandenunterricht in meinem Ruhestand übernehmen würde… – das hätte ich mir vorher nicht ausgemalt,“ erzählt er mit einem Lächeln.

Im Frühjahr 2023 wollen die Gemeinde und er die Sanierung der Kirche angehen. Dafür haben sie beim GAW um Hilfe gebeten. 

1904/05 wurde in Mistelbach der Nachfolgebau der Spitalkirche St. Elisabeth errichtet. Seit 1941 kann die evangelische Gemeinde darin Gottesdienste feiern und hat das Gebäude 1966 gekauft. Die Gemeinde ist mit 750 Gliedern relativ klein und über ein großes Gebiet verstreut. 

Viele Gemeindeglieder sind Nachfahren von Siebenbürger Sachsen, die nach dem Zweiten Weltkrieg hier eine neue Heimat fanden, andere sind aus Wien zugezogen. Architektonisch ist die Kirche ein Juwel aus der Zeit des Späthistorismus. 

Im Herbst 2021 musste die Kirche wegen der Schäden am Dach und an der Mauerkrone mit einem Schutzzaun umgeben werden. Nun stehen umfangreiche Restaurierungsarbeiten vom Kirchendach bis zur Turmspitze an – dies alles unter den strengen Auflagen des Denkmalschutzes. (www.mistelbach-laa.evang.at)

Im Jahr 2023 will das GAW 20.000 € für die Sanierung des Kirchendaches sammeln. 

„Ihr seid für uns eine große Hilfe! Und wir danken dem GAW von Herzen dafür!“ sagt Bünker zum Schluss.