Hassakeh ist durstig! Diesen Hilferuf erhielten wir aus Nordostsyrien vor vier Wochen.
Im Jahr 2019 fing es an mit der Wasserknappheit. Damals besetzten die türkischen Truppen die einzige Wasserquelle der Stadt, um die syrische Regierung und die kurdische Verwaltung der Region unter Druck zu setzen. Seitdem fließt nur noch alle 10 Tage für ein paar Stunden Wasser aus der Leitung. Im Sommer stoppt die türkische Regierung die Wasserlieferungen nach Hassakeh komplett ab 1. Juli – für drei Monate. Und das bei Temperaturen über 40 Grad. Es ist unmenschlich. Es ist soweit: Auch in Syrien wird der Krieg gegen die Bevölkerung über das Wasser geführt.
Wasser gibt es nur teuer im Laden in Flaschen zu kaufen. Einige wenige haben eigene Brunnen, deren Wasser salzig ist und nur zum Waschen zu gebrauchen und nicht als Trinkwasser. Auch diese Leute verkaufen ihr Brunnenwasser für viel Geld. Und das bei Durchschnittslöhnen um die 40 US-Dollar.
Die GAW-Frauenarbeit konnte aus den Mitteln des Jahresprojektes 2021 5.000 Euro Soforthilfe leisten. Damit will Pfarrerin Mathilde Sabbagh drei Monate lang 20 arme Familien mit Trinkwasser versorgen. Das ist ein großer Segen.
Gestern nun kam die erste Lieferung von Wasserflaschen in der Gemeinde an. Mit dem Auto fuhren Pfarrerin Sabbagh und Helfer aus der Gemeinde Wasser zu gebrechlichen und kranken Personen, die es nicht abholen konnten.
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