Richard Vlasak vor dem Pfarrhaus |
„120 Flüchtlinge aus der Ukraine haben wir in Rumburk untergebracht,“ berichtet Pfarrer Richard Vlasak von der evangelischen Gemeinde der EKBB (Ev. Kirche der Böhmischen Brüder). „Mit großem ehrenamtlichen Engagement und Einsatz ist das gelungen. Bewegende Fluchtgeschichten haben wir gehört und versuchen, den Menschen zu helfen.“
Im Pfarrbüro sitzt nachmittags für ein paar Stunden eine ehrenamtliche Koordinatorin, die für Unterkünfte sorgt, die ersten Schritte in der neuen Umgebung regelt, Hilfen bei den Behördengängen anbietet, Übersetzungen organisiert. Im Ort gibt es eine Fabrik, die Autoteile produziert. Der Fabrikbesitzer schickt einen Bus für die Familien der Menschen, die schon länger aus der Ukraine hier leben und arbeiten, um sie von der ukrainisch-slowakischen Grenze abzuholen. Er möchte die Familien zusammenführen. Es gibt auch die Chance, dass Flüchtlinge hier Arbeit finden.
Kirche in Rumburk |
„Derzeit gibt es in der Region ein große Solidarität,“ sagt Richard. „Ich hoffe, dass sich das nicht ändert…“ Und er ergänzt: „Es gibt derzeit eine große ökumenische Zusammenarbeit. Dafür bin ich dankbar und ist nicht selbstverständlich.“
Ob alle in Rumburk bleiben werden ist ungewiss. Einige haben Freunde und Bekannte in dem 11.000 Einwohnerstädtchen, das an der deutsch-tschechischen Grenze unweit von Zittau liegt. „Sicherlich werden einige nach Deutschland weiterziehen. Aber wir tun jetzt erst einmal das, was biblisch geboten ist: Fremden Obdach zu geben,“ betont Richard.
Seit Oktober 2021 ist er Pfarrer in der Stadt. Es ist seine erste Pfarrstelle. Seine Kirche liegt auf einem Hügel und prägt die Umgebung. Sie gehört zu den tschechischen Kulturdenkmälern. 1994 hat das GAW hier schon einmal bei der Grundsanierung der Kirche geholfen.
Kommentare