Tschechischer Gottesdienst in der
Ukraine

Es gibt drei reformierte tschechischsprachige Gemeinden ca. 100
km von Odessa entfernt in der Ukraine. Sie leben dort seit über 100 Jahren. Die
tschechische Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder hält Kontakt zu ihnen.
Für sie als kleine Minderheit ist das Leben sowieso schon nicht leicht. Sie
leben abgeschieden.

Pfarrer Miroslav Pfann aus der Nähe Prags von der
Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) ist in Kontakt mit den drei Gemeinden
Veselinovka, Bohemka und Pervomajsk. Er schreibt auf Facebook: „In den
Gemeinden wird nicht gekämpft. In der Region Pervomaj klingen manchmal Sirenen.
Die Leute gehen dann in ihre Keller. 100 Verwundete aus den Kämpfen bei Cherson
wurden nach Pervomajsk gebracht. Die Leute bringen ihnen Essen und kochen für
sie in den Schulen. Frauen mit Kindern sollen auch kommen. Sie organisieren
warme Sachen und Unterkunft für sie. Vier Männer aus dem Dorf wurden zum Kampf
gerufen. Zwei weitere werden ebenfalls gehen.“ Und Pfarrer Pfann schreibt: „Die
Gemeinden sind dankbar für die Kontakte, Grüße und Unterstützung von uns aus
der EKBB in Tschechien.“

Diese Botschaften wurden gestern in Bohemka und Veselinovka
während des Gottesdienstes verlesen.

Ein Gemeindeleiter aus einer tschechischen Gemeinde in
der Ukraine schrieb: „Ich danke der ganzen Welt und Herrn Gott, dass er uns
unterstützt. Wir haben nichts Schlechtes getan. Wir verteidigen unser Land und
unsere Freiheit. Bitte betet für unsere Soldaten“ Sie sagen, dass die Gebete
ihnen Kraft geben.“

Das GAW ist mit der EKBB in Kontakt und unterstützt bei der diakonischen Hilfe für die Glaubensgeschwister in der Ukraine. Derzeit ist es schwer, Transporte dorthin zu organisieren. 

„Sicher wird im
Blick auf die Ukrane-Flüchtlinge viel auf uns zukommen. Da wird dann jede Krone
und jeder Euro eine Hilfe sein,“ schreibt der ehemalige Ökumenereferent Pfarrer Gerhard Frey-Reininghaus aus Prag.