Gott, wir klagen dir das Kriegsleid der Menschen in der Ukraine. Wir klagen dir das Unrecht und die Gewalt, die durch Menschenmacht und Menschenhass dort einmarschieren. Mit schweren und ängstlichen Herzen sehen wir das Drohen, Kämpfen, Zerstören und Töten. Wir rufen dich um Gerechtigkeit und Frieden an.
Gib denen, die aus ihren Häusern und Wohnungen fliehen, eine Herzensheimat in Dir und lass Sie bald im Frieden wieder nach Hause kommen können. Schaffe mitten in der Gefahr kleine Nischen für die Ängstlichen, die dort bleiben müssen. Nimm dich der Sterbenden selber an. Beschütze die Kinder, die Kranken und Schwachen, die sich selbst nicht helfen können. Bleib bei den Einsamen. Zieh aus dem Inferno das Rettende nicht ganz und gar ab.
Sende deinen heiligen Geist an die Tische der Machthaber und in die Hinterzimmer derer, die noch verhandeln, und halt sie dort fest. Kämpfe du in den Köpfen und Herzen für Versöhnung und Recht. Vermehre neue gute Gedanken bei den Diplomaten und den Befehlshabern flöße Zurückhaltung ein. Lass nicht zu, dass in den Kämpfern die Gewissen abstumpfen. Stell dich den Übermütigen und Rachsüchtigen selbst entgegen. Bewahre in den Tapferen ein menschliches Herz. Erwecke dir schon jetzt priesterliche Leute, die wissen, dass am Ende jede Schuld, jedes Trauma auf Gerechtigkeit, auf Heilung und Vergebung wartet.
Wehre der Lüge und dem listigen Taktieren mit Informationen. Wir sehnen uns nach Wahrheit, ohne die kein Frieden wird und keine Versöhnung. In all dem, o Gott, was Menschen in dieser Welt anrichten können, sehen wir auch unsere Machtlosigkeit. Deshalb rufen wir dich an und hoffen auf Deine Hilfe und auf dein Retten im Name Jesu Christi.
Amen.
(Mit freundlicher Genehmigung von Pfarrer Werner Busch, evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Katharinen in Braunschweig, Die Bilder stammen von Nikita Zhadan, einem 20-jährigen Mitlied der lutherischen Gemeinde in Charkiw.)
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