Rafael Klabunde (1. Reihe, 3. von rechts) 2015 bei seiner Graduation |
Aus Brasilien mehren sich die schlimmen Nachrichten über die Ausbreitung des Coronavirus im land. Inzwischen wurde auch der Präsident positiv getestet. Er spielte die Gefährlichkeit der Pandemie permanent herunter. 1,674 Millionen infizierte Menschen gibt es am 8. Juli 2020. 66.868 Menschen sind offiziell an Corona verstorben. Die Dunkelziffer insgesamt dürfte viel höher liegen. Insbesondere die Auswirkungen des Coronavirus auf die indigene Bevölkerung Brasiliens ist schlimm. Darüber berichten immer wieder verschiedene NGO´s – wie z.B. COMIN von der lutherischen Kirche -, die mit indigenen Gruppen zusammenarbeiten.
Rafael Klabunde schrieb uns, wie es ihm zuletzt ergangen ist. Er war vor einigen Jahren GAW-Stipendiat in Leipzig. Theologie studierte er an der FLT in Sao Bento do Sul, wo er 2015 seinen Abschluss machte. Diese theologische Hochschule der IECLB ist aus der missionarisch-pietistischen Bewegung der brasilianischen lutherischen Kirche hervorgegangen. Seit einigen Jahren gibt es regelmäßig Theologiestudierende von dieser Hochschule, die nach Leipzig kommen.
Das Studium beendete er. Um ein kirchliches Amt hat er sich noch nicht bemühen können. Eigentlich sollte und wollte er ein praktisches Jahr in der IECLB machen. Das ist Voruassetzung in der Kirche, um ein Amt übernehmen zu können. Das ist nicht zustande gekommen. Er sollte in einem Therapiezentrum für Drogenabhängige arbeiten. Corona hat das verhindert. Die Coronakrise hat die Situation für Berufsanfänger in der Kirche sehr erschwert. Keine leichte Zeit für Menschen wie Rafael. Nun hofft er, eine Arbeit in einer kirchlichen NGO zu finden.
Solche Nachrichten zeigen, wie es theologischer Nachwuchs in der Diaspora schwer hat, in solche einer Krise wie der derzeitigen Fuß zu fassen. Die Gemeinden haben nicht genügend Ressourcen.
„Zum Glück bin ich bis jetzt gesund geblieben,“ schreibt er. „Ich denke manchmal an Leipzig, an das GAW und die Zeit in Deutschland! Es war eine schöne Zeit!“
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